I Believe In The Good Of Life – The Hidden Cameras
Beschwingter Hippie-Pop von einer der eigentümlichsten Indiebands unserer Zeit.
Misstrauisch wurde mississauga goddam, das zweite Album der Hidden Cameras aus dem kanadischen Toronto, lange in der ME-Redaktion beäugt. Wie auch das Debüt ist esein äußerst kurioses Album, das beim ersten und bisweilen auch noch beim zweiten Hören reichlich befremdlich wirkt. Man muss sich einlassen auf die Welt von Joel Gibb, dem euphorischen Bandleader, der den Mut und die Phantasie besitzt, seine eigenen und höchst ungewöhnlichen Vorstellungen von einer Popband zu verwirklichen. Er schreibt verschrobene Hymnen, die er in wunderbar überirdischen Arrangements aufnimmt, und inszeniert Konzerte mit 30 Go-Go-Tänzern, bei denen er den halben Abend lang Lieder singt, die abwechselnd von Gott und gleichgeschlechtlichem Sex erzählen. „Wenn wir Leute vorden Kopfstoßen, ist das durchaus in Ordnung“, sagt er lächelnd, denn er ruht ganz und gar in sich. Und so gewöhnungsbedürftig das neue Album auch wieder ist- die Mehrzahl der Songs entpuppt sich als Klassiker, die sich so einprägen, dass man sie bald beim Anstehen im Supermarkt dem Vordermann ins Ohr singen muss.