Im Taxi mit Herbie
Stefan Eicher: In Frankreich ist „Aischeeeeer“ seit Jahren ein echter Star, Liebling der Massen. Hierzulande kennen den Schweizer Musiker allenfalls frankophile Fans. Klar, den „Eisbär“ kennen alle. Der NDW-Hit geht allerdings eher aufs Konto von Stephans jüngerem Bruder Martin, der seinerzeit bei Grauzone gesungen hatte. Dass der kosmopolitische Schweizer nun endlich auch bei uns bekannt wird, konnte an Deutschlands Rockstar Nummer eins liegen: Herbert Grönemeyer schleppte Eicher jüngst für einige Open Airs im Vorprogramm mit und hat zudem für seinen Song „Taxi Europa“ selbst zum Mikro gegriffen – ein potenzieller Europa-Hit, dreisprachig gesungen (Dritter im Bunde ist Italiens junger Rockheld Max Gazzé) und ohrwurmig. Grönemeyer und Eicher schätzen sich, Eicher habe „gefühlt, dass eine Parallele besteht, wie man an Musik rangeht“.
Zu finden ist „Taxi Europa“ auf Eichers gleichnamigem neuen Album. Wie immer mit Songs auf französisch, schwyzerdütsch, englisch und deutsch. Mit dabei sind Produzentenlegende Pierre Jaconelli, Frankreichs Chanson-Idol Benjamin Biolay und, wie stets, als Co-Autor Literaturstar Philippe Djian („Betty Blue“). Aus dessen Feder stammen die beiden sehr rockigen Stücke „On nous a donné“ und „Avec moi“. „Nach Jahren der Komplexität bin ich wieder beim einfachen Song gelandet“, so der Künstler. Nachdem er ein Stück für Johnny Hallyday geschrieben hatte, konnte er sich wieder fürs Simple („Nur C-F-D und ein guter Text“) begeistern: „Ich habe zu Philippe gesagt: Diesmal straight forward. Autobahn. Von A nach B. Direkt.“ Wer allerdings den anderen Eicher mit seinen opulenten Instrumentierungen und Arrangements schätzt, der wird auch hier fündig.
>>> www.stephaneicher.com