Ima Robot – Wave-Rock mit 80er- Ästhetik: ein neuer Sound für Los Angeles?


Du kannst nicht zwei der größten Musiker der Welt in die Falle locken, indem du ihnen erzählst, dass du eine winzige Indie-Band gründen willst“, lacht Timmy „The Terror“ Anderson, Sänger der Band Ima Robot (gesprochen „I’m a robot“). Der Kalifornier hat Becks Bassist Justin Meldal-Johnsen und den brillanten Schlagzeuger Joey Waronker (Johnny Cash, The Smashing Pumkins) bei ein paar unverbindlichen gemeinsamen Bandproben („Sie sind erst nur vorbeigekommen, um uns einen Gefallen zu tun“, so Tim) überzeugen können, dass Ima Robot das Potenzial hat, ein ernstzunehmender und bedeutender Act zu werden. Das liegt an der Haltung, mit der Timmy Terror und sein Partner Alex Ebert an der Band arbeiten, vor allem aber auch an der Musik: ima robot ist ein Debüt mit schlüssigen und selbstbewussten Kompositionen, für die eine erstaunlich eigenständige Soundästhetik gefunden wurde. Zwar fallen im Gespräch immer wieder die Namen Talking Heads, Wire und Television, Inspiration findet Tim jedoch eher auf abstrakteren Ebenen. „Die 8oer Jahre waren musikalisch beeindruckend. Ständig wurde so viel origineller Scheiß veröffentlicht. Sogar das unanhörbare Zeug war irgendwie neu“, erzählt er erfreut. Dass die ehemaligen Hip-Hop-MCs Tim und Alex heute mit Unbefangenheit daran arbeiten, nach neuen Wegen im Rock zu suchen, liegt an ihrer Überzeugung, dass der in die Jahre gekommene HipHop inzwischen reichlich „unaufregend“ geworden ist. „Genau wie Rock unaufregend wurde, als ich aufgewachsen bin “ erläutert Tim. „Mein Bruder war Fotograffür die New YorkDolls. Also hab ich mir schonfrüh einen Ohrring stechen lassen. Aber dann hat Rock angefangen, sich selbst zu recyclen. In den 90er Jahren gab es die Überbleibsel von Haar-Metal und die Anfänge von Grunge – beides hat mich nicht interessiert.“Nachdem Tim als Teenager also das Feld HipHop ausführlich abgegrast hat, sieht er heute ausgerechnet im Rock wieder das größte Potenzial: „Seit Haar-Metal hat es keinen eigenen ,LA-Sound‘ mehr gegeben. Aber das ist okay für uns, vielleicht setzen wir ja da jetzt etwas in Bewegung…“