IMPORTE


Für den angekündigten Rundumschlag mit Blues-Platten hat’s nicht gereicht (mußte was für die Schule erledigen). Beim nächsten Mal…

Aber für Jazz-Rock-Klassik-Folklore-Fans gibt’s etwas: Musik zweier spanischer Bands, die bisweilen ein wenig überladen klingen, aber trotzdem subtil, unorthodox und ideenreich aufspielen. Die eine Band heißt Atila (nicht zu verwechseln mit dem um 1970 bekanntgewordenen Duo) und präsentiert auf REVIURE (EMI/ ASD 1] 054-21462) klaren Jazz-Rock, der oft suiten-artig zusammengefaßt ist. Besser noch gefallen mir die beiden Alben der Gruppe Guadalquivir: CAMINO DEL CON-CIERTO (EMI/ASD IOC 064021676) und GUADALQUIVIR (EMI/ASD 1 OC 062-021534).Jazz-Rock mit spanischer Gitarre, ein bißchen Joaquin Rodrigo mit enorm viel Drive vermischt. Ohne Gesang, aber spieltechnisch exquisit und mit Bongos, Blasern und akustischem Piano; und darüber hinaus weit genug entfernt vom amerikanischen Mainstream-Jazzrock, so daß man guten Gewissens den abgegriffenen Zusatz „eigenständig“ an Guadalquivir verteilen kann.

Wem die beiden Alben der Blues-Band zu wenig Möglichkeiten boten, sich an heutigem blue-eyedBlueszu ergötzen, der kann sich via EMI/ASD an einer etwas schnelleren Ausgabe der Blues Band laben: Die Band trägt den nicht gerade originellen Namen The Powder Blues, besteht aus fünf Mann plus dreiköpfiger Bläsertruppe und spielt auf UNCUT (Liberty LT-1078) enorm schneidig und elanvoll – meist mit Eigenkompositionen, doch auch in zwei guten Versionen von Albert King’s „Personal Manager“ bzw. Wynonie Harris‘ „Buzzard Luck“. Wie gesagt: Für Blues-Band-Fans unbedingt empfohlen.

Noch solch eine Rarität stellt das Trio Key Largo dar (diesmal nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Bluesgruppe von 1970), zu dessen Musik mir als Vergleich höchstens die US-Band Ambrosia einfällt. Im einzelnen bedeutet das: Ziemlich konventionelle, aber feingliedrig arrangierte Musik querbeet durch diverse Stile, mit griffigen Melodien, wohltemperierter Heavy-Gitarre und vielen Tasteninstrumenten, wobei elektrisches Piano sowie ein Bösendorfer-Konzertklavier dominieren. Key Largo bestehen aus Roniüe Lawson (voc, keys), Jon Oliver (g) und Larry Lader (dr), stammen wohl aus New York und lassen sich gelegentlich helfen von solchen Insider-Größen wie Robert Margouleff (früher Tonto’s Expanding Head Band). Die LP heißt SANER DAYS (Phonogram Import/Mercury SRM-1 -3726) …

Wolfgang Bauduin