In Produktion: Twister
Das Haus fliegt durch die Luft und kracht voll ins Kornfeld. Nur wenige Meter daneben stehen die Hauptdarsteller Helen Hunt und Bill Paxton. Trümmer und Hagelkörner regnen aus dem schwarzen Himmel auf die beiden Schauspieler herab. „Cut!“, schreit der holländische Regisseur Jan De Bont (‚Speed‘). Die Macht des Orkans reißt einen riesigen Tanklastzug vom Freeway, und wirbelt ihn wie einen Football auf die Kameras zu. Szenen aus dem neuen US-Sommerhit ‚Twister‘ (Kinostart in Deutschland am 5. September). Auch dieses Mal kamen die Special Effects-Zauberer von Steven Spielbergs Amblin Entertainment wieder voll zum Zug, nur waren es diesmal nicht allein digitale Illusionen, wenn es um atemberaubebende Tricks ging. „Wir können zwar vieles mit Computer-Animation machen,“ sagt Regisseur Jan De Bont über seinen Film. „Aber selbst heute kann noch kein Computer Wizard ein ganzes Farmhaus realistisch und zentimetergenau neben unsere Filmcrew runtergehen lassen.“ De Bonts Film lebt allein von den atemberaubenden Szenen der Verwüstung eines Killer-Tornados, der die amerikanischen Südstaaten heimsucht. Die Story selbst ist eine ziemlich dünne Geschichte über die Tornado-Jäger Hunt und Paxton. Die Sturmszenen sind jedoch so realistisch, daß spezielle Warnungen für Kinder auf die Kinokarten gedruckt wurden. Die Amerikaner lieben sowas: der Film ist seit 10 Wochen in den Kinos und hat sich schon als einer der erfolgreichsten Filme des Jahres etabliert. Um dem verwöhnten US-Kinopublikum die grünen Scheine aus der Tasche zu locken, mußten sich die Filmemacher aus Spielbergs Studio schon einiges einfallen lassen. So pendelte ein echter Tanklastzug 7 Tage lang an einem riesigen Kran, bis der Effekt in der Kiste war. Auch der Trick mit dem Haus war nicht ganz einfach. Die lebensgroße Attrappe eines Farmhauses wurde aus zwanzig Metern Höhe neben die Schauspieler geknallt, und dann mit ein paar Computereffekten noch zusätzlich aufgepäppelt. Erfolgreiche Special Effects wie diese gibt’s natürlich nicht umsonst, und auch Spielbergs Magiker geben keinen Mengenrabatt, obwohl der Film eine Sturmszene nach der anderen aufzuweisen hat. Hollywood-Insider schätzen, daß der Katastrophenstreifen über 90 Millionen Dollar Produktionskosten verschlungen hat, kräftig über dem geplanten 70 Millionen Dollar-Budget. Aber nach dem Sturm-Erfolg darf sich De Bont einiges erlauben und nimmt eventuelle Kritik gelassen. „Ich mache eben Filme, die die Leute sehen wollen“, sagt er (schon bei den Dreharbeiten zu ‚Speed 2‘), „und die sind nun mal nicht billig!“