„Ein Fleisch, ein Blut, ein wahrer Glaube, jawoll!“ So markig klingt es, wenn Laibach ihre Version von Queens „One Vision“ interpretieren. Die „Geburt einer Nation“ (links Bilder aus dem Video) sei keine Parodie, sondern „eine Verbeugung vor Frederick Mercury“. Das erklärten die vier Musiker aus dem jugoslawischen Künstlerkollektiv „Neue Slowenische Kunst“ in der englischen TV-Show „Network 7″. Die westliche Konsumwelt, so erkannten sie, baue auf der Formel, daß Faschismus sexy sei. Frage: Ist Laibach faschistoid? “ Während Punk totalitäre Symbole nur benutzt hat, sind wir selbst ein totalitäres Symbol“, lautet die vorgelesene Antwort auf die vorher schriftlich eingereichte Frage. Kunst als Ausdruck persönlicher Erfahrung ist Laibach ein Greuel, denn: „Wir wählen nicht aus, was wir tun. Alles wurde für uns ausgewählt und gemacht.“ — „One Vision“, „Live Is Life“ und jetzt „Macbeth“, den sie am Hamburger Schauspielhaus vertonen, alles für Laibach geschrieben. Wer genau hinsieht, kann Laibach demnächst im Kino erleben. In „Füll Metal Jakket“, dem neuen Film von Stanley Kubrick — für Laibach ein „Lenin-type of artist“ — spielen sie als amerikanische Soldaten anonymes Kanonenfutter. „Eine perfekte Rolle für Laibach. Niemand wird in der Lage sein, uns zu identifizieren.“
