Jack Grunsky
Bei den immer häufiger werdenden Auftritten (kein Wunder bei 4 Langspielpatten) zieht er das Publikum gleich mit den ersten Tönen, die er aus seiner akustischen Martin-Gitarre lockt, in seinen Bann. Wohlgemerkt, das schafft er ganz alleine, alles, was er braucht, ist eine Bühne, auf der eine Piano steht, die bereits erwähnte Gitarre, seine Stimme – und ein Publikum, das auf relaxter Folk-Music à la Crosby, Sülls, Nash & Young steht.
1972 trat er zeitweise zusammen mit 2 alten Freunden auf: Ernst Schulz (früherer Chef von ‚Ihre Kinder‘) und Theo Bina. Jack Grunsky hat einiges zu bieten. Nicht nur die mehr als 200 selbstgeschriebenen Songs, in denen er von seinen Erlebnissen, Träumen und Gedanken erzählt, wo er über das Elend der Landarbeiter, die Massenmorde an Seehundbabys reflektiert und Erinnerungen an kanadische Lagerfeuer, Hickorybäume und Highways auffrischt, nein, wenn man ihn ‚live‘ erlebt, bekommt man auch die warme Atmosphäre zu spüren, die Weltenbummler Jack mit seiner Musik erzeugt Er ist nicht der ‚Superstar‘, für den Kenner ihn bereits halten. Wenn die Scheinwerfer sich auf ihn richten, bleibt Jack erfreulicherweise der ‚dufte Typ von nebenan‘, der ‚Musikmacher‘, wie der tschechische Name dieses in Österreich geborenen Kanadiers wörtlich übersetzt heisst. Jack lebt jetzt wieder in Österreich, genau in Linz. Zwischen den Konzert-Terminen geniesst er dort das Leben. Er ist glücklich verheiratet und macht sich über seine Zukunft keine grossen Sorgen, obwohl er im Moment von Funk und Fernsehen noch etwas links liegengelassen wird. Das findet der Chef seiner Plattenfirma auch, nicht weiter besorgniserregend, da bei den deutschen TV- und Funk-Leuten ein Popmusiker so lange kein Star ist, bis er im Ausland bekanntgeworden ist. Der Zustand ist zwar traurig, aber es wird nicht leicht sein, diesen ‚Deutschen‘ ’nur deutsches‘ schmackhaft zu machen. Desalb ist Jack’s 4. LP ‚Jack Grunsky‘ sofort neben Deutschland auch in England und den USA veröffentlicht worden. Seine 3 ersten LPs ‚Toronto‘, ‚Buffalo Brian‘ und ‚New Born Man‘ sind nur in Deutschland erschienen.