Jessica Simpson eifert ihren Vorbildern Whitney Houston und Lauryn Hill nach. Aber Sex wird es für sie erst in der Ehe geben.


Eigentlich sollte die Mutter auf die Tochter aufpassen. Aber beim Gespräch im noblen Schlosshotel Bensbers bei Köln fährt Jessica Simpson ihre Mama an: „Kannst du nicht aufhören, so laut in deinen Zeitschriften zu blättern! Das stört unser Gespräch!“ Dann wendet sie sich wieder zuckersüß lächelnd der ME-Reporterin zu. Die fragt sich, wozu die 21-jährige überhaupt noch einen Aufpasser braucht. Immerhin antwortet Jessica sicher und selbstbewusst. Sie preist ihr neues, R’n‘-B-lastiges Album „Irresistible“ als „eine Songsammlung, die viel näher an meinem persönlichen Geschmack dran ist als mein Debüt. Hier kommt stärker heraus, dass Michael Jackson, Lauryn Hill und Whitney Houston meine Vorbilder sind.“

Und sie weicht unangenehmen Fragen, wie denen nach ihren Konkurrentinnen, geschickt aus. Nachdem sich Simpson über Britney Spears‘ Oberweite und Christina Aguileras Allüren ausgelassen und damit viel Staub aufgewirbelt hatte, ist sie jetzt vorsichtiger: „Britney und Christina sind beide sehr talentiert“, sagt sie und wirft selbstbewusst ihre blonden Haare zurück. Anders als die beiden, die ihre Karriere im Disney-Club begannen, war lessica als 13-Jährige in der als Talentschmiede bewährten Sendung abgelehnt worden. Das aber hat sie nur noch ehrgeiziger gemacht. Die Texanerin, die schon als Kind im Gottesdienst in der Baptistenkirche ihre Stimme trainiert hatte, nahm Gesangs- und Schauspielunterricht und wurde beim Singen von „Amazing Grace“ in einem Jugendcamp entdeckt. Plattenboss und Ex-Mariah-Carey-Ehemann Tommy Mottola entdeckte das Potenzial der Tochter eines Psychologen und Hobby-Priesters und nahm sie unter seine Fittiche. Damit war klar, dass das LP-Debüt „Sweet Kisses“ und Singles wie „I Think I’m In Love With You“ Millionenseller werden würden.

Die Optik hat dabei sicher auch nicht geschadet. Im Gegensatz zu anderen hat sich Jessica ihre Rundungen nicht von einem Schönheitschirurgen zurechtschnitzen lassen. „Gott hat mir diesen Körper gegeben, und ich bin stolz darauf“, sagt sie und betont, dass sie auch gar nicht so magersüchtig aussehen möchte wie viele ihrer Kolleginnen. „Männer finden Frauen, an denen sie was anzufassen haben, sexier. Damit sind wir bei der Sache, die (wie behauptet wird) Jessica mit Kollegin Britney gemeinsam hat: Sex – Gott bewahre. Jessica will bis in die Ehe Jungfrau bleiben, zeigt sich aber immerhin konsequent in ihrer Keuschheitskampagne. Vor einiger Zeit lehnte sie die prestigeträchtige Hauptrolle im Film „Coyote Ugly“ ab – „wegen der Sexszenen.“

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