Wir dachten, die Zeit von Glanz und Glamour, Fans und Idolen in der Popwelt sei vorbei. Die sechziger Jahre, in denen die Konzertsäle von kreischenden, hystherischen Mädchen gefüllt waren, liegen lange zurück. Die meist ganz gewöhnlich gekleideten Musiker, die heute auf den Bühnen stehen, könnten unsere Nachbarsjungen sein. Äusserliche Einfachkeit beherrscht heute die Popszenerie. Dachten wir!! Immerhin scheint es selbst im Jahre 1972 noch Leute zu geben, die sich als Idol hinzustellen versuchen. Einer von ihnen ist John Fogerty.
Der Komponist-Sänger-Gitarrist-Boss von Creedence Clearwater Revival, der früher durch seine rockige Stimme und simple Kleidung auffiel, trägt neuerdings einen goldenen Anzug. Ganz offensichtlich möchte John die Glanz- und Glamourzeit zurückerobern. Bisher hat sich das auf den Erfolg von Creedence nicht negativ ausgewirkt. Beinahe jede Platte der Gruppe wird mit Gold ausgezeichnet und bisher war noch jedes Konzert ausverkauft. Das sind Tatsachen, derer sich nur wenige Topformationen rühmen können. Wir nehmen an, dass John Fogerty mit seiner neuen Bühnenkleidung noch mehr als bisher das Image der Gruppe prägen will. Wir fragen uns allerdings, ob das nun unbedingt notwendig ist, denn schliesslich weiss doch jeder, dass John die Zügel ganz fest in der Hand hat und das braucht er nicht dadurch zu beweisen, dass er immer wieder versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Hoffen wir, dass die Starallüren von John nur von kurzer Dauer sind. Andernfalls wäre das bedauerlich für die gute Musik von CCR.
