„Joker: Folie à Deux“: Was hat das Ende zu bedeuten?


Das Ende von „Joker: Folie á Deux“ ist dramatisch, lässt aber auch Fragen offen.

Das Ende von „Joker: Folie à Deux“ sorgt für viele Spekulationen und Interpretationen, da es komplexe und verstörende Szenen enthält. Im Mittelpunkt steht die Transformation von Arthur Fleck (gespielt von Joaquin Phoenix), die in diesem Film ihren tragischen Höhepunkt erreicht.

Achtung, Spoiler: Die Zukunft des Jokers

Wer den Film erst noch sehen möchte, sollte jetzt aufhören zu lesen: Am Ende des Films wird Arthur von einem Mithäftling erstochen, nachdem er sich entschieden hat, sich von der Joker-Persönlichkeit zu lösen. Doch der Mord ist mehr als nur ein brutales Finale: Im Hintergrund ist zu sehen, wie der Mörder sich ein breites Grinsen in sein eigenes Gesicht schneiden, was suggeriert, dass er die Rolle des Jokers weiterführen könnte. Dadurch bleibt offen, ob diese Person in zukünftigen Filmen der „echte“ Joker sein wird, den wir aus Comics und anderen Verfilmungen kennen​.

Bedeutung für Harley Quinn und ihre Beziehung zu Arthur

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Ein weiterer entscheidender Moment ist die Konfrontation zwischen Arthur und Harley Quinn (Lady Gaga), die ihn am Ende aus Enttäuschung über die Aufgabe seiner Joker-Persona verlässt. Arthur hat zuvor vor Gericht gestanden, dass der Joker nur eine Rolle war, die er gespielt hat – daher fühlt sich Harley von ihm verraten. Ihre Beziehung zerbricht, und sie geht ihren eigenen Weg, während Fleck festgenommen wird. Dies deutet darauf hin, dass Harley Quinn sich von der emotionalen Abhängigkeit von Arthur befreit und zu einer eigenständigen Figur wird​. Ein weiterer Film mit Lady Gaga wäre also durchaus denkbar.

Verbindungen zu Batman und Gotham

Harry Lawtey spielt in „Joker: Folie à Deux“ den Staatsanwalt Harvey Dent

Obwohl die Verbindungen zu Batman minimal sind, wird Harvey Dent, bekannt als der zukünftige Two-Face, im Film eingeführt. Nach einer Explosion im Gerichtssaal sieht man Dent verletzt, doch seine Verwandlung zu Two-Face bleibt unklar. Dies könnte auf eine potenzielle weitere Entwicklung hinweisen, die jedoch im Film selbst nicht vollständig aufgegriffen wird​.

„Joker: Folie à Deux“: Ein Ende, das dennoch Fragen offenlässt

Insgesamt bleibt das Ende von „Joker: Folie à Deux“ absichtlich mehrdeutig und lädt zu unterschiedlichen Interpretationen ein. Es stellt nicht nur die Zukunft der Charaktere infrage, sondern auch die Grenzen zwischen Gut und Böse sowie Realität und Wahnsinn. Regisseur Todd Phillips hat damit eine Geschichte geschaffen, die weitergehen kann – wenn auch ziemlich sicher nicht mit ihm und Joaquin Phoenix.

Regisseur Todd Phillips hat sich zudem bewusst gegen eine Glorifizierung des Jokers und dessen gewalttätiger Taten entschieden. Während seine ursprüngliche Interpretation von „Joker“ (2019) bei einigen Zuschauergruppen – insbesondere unter sogenannten Incels und Joker-Fanatikern – als Symbol für Rebellion und Gewalt gegen das System missverstanden wurde, verfolgt „Joker: Folie à Deux“ einen anderen Ansatz.

Der zweite Teil zeichnet Arthur Fleck als tragischen Charakter, der nicht als Held, sondern als Opfer seiner eigenen psychischen Erkrankungen und der brutalen Familien- und Gesellschaftsverhältnisse gezeigt wird. Durch Arthurs Verurteilung und Tod wird verdeutlicht, dass Gewalt und Wahnsinn keine erlösende Kraft haben. Machtspiele, die ihn früher zum Opfer gemacht haben, möchte er hinter sich lassen​. Phillips zeigt damit auch, dass der Joker kein Idol ist, sondern ein tragisches Beispiel dafür, wie soziale Isolation und psychische Krankheiten einen Menschen zerstören können.

Axelle/Bauer-Griffin FilmMagic