José González im Interview: „Ich fühle mich sehr stark mit Flüchtlingen verbunden“
Der Schwede mit den argentinischen Wurzeln macht Akustik-Folk, der im Kopf bleibt. Im Herbst tourt er durch Deutschland: der richtige Zeitpunkt, um über seine Musik, das Thema Flüchtlinge und was beim Abspannen von der Arbeit hilft, zu plaudern.
Wie setzt du dich als Künstler denn konkret für deine Haltung ein?
Ich spiele zum Beispiel bei einem Club-Konzert in Göteborg, dessen Einnahmen komplett an das UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) gehen. Und es wird in Göteborg auch weitere solcher Konzerte geben, an denen ich teilnehmen werde. Ich bin sehr froh über diese allgemeine Bewegung, die den Raum für solche Aktionen ermöglicht.
Du hast im Februar dein drittes Album veröffentlicht und es über den Sommer intensiv dem Publikum live präsentiert, wie wurde es aufgenommen?
Live ist mir aufgefallen, dass wir bei VESTIGES & CLAWS einen sehr perkussiven Stil entwickelt haben, mit vielen Harmonien. Die Musik hat schon einen helleren Vibe, als die beiden Platten davor. Crosby Stills and Nash trifft auf latein-amerikanische oder west-afrikanische Einflüsse. Manche Leute verstehen das, andere nicht (grinst). Und trotzdem klingen ja einige Lieder wie die Musik, die ich davor geschrieben habe. Aber ich freue mich darauf, mehr Musik dieser Art zu schreiben, meinen Akustik-Sound noch weiter zu verfeinern.
Und was tust du, wenn du mal nicht auf Tour bist oder Musik machst?
Ich liebe es, im Netz lustige Tier-Videos zu schauen, das entspannt mich sehr. Zum Beispiel wenn Ziegen völlig sinnfrei auf einem Baum stehen und blöken – das ist so komisch, das muss man einfach witzig finden.
José González ist in folgenden Städten auf Tour:
03.11. Berlin, Tempodrom (Support: Jessica Pratt)
04.11. Dresden, Alter Schlachthof (Support: Jessica Pratt)
20.11. Heidelberg, Halle02
21.11. Münster, Jovel
16.12. Hamburg, Grosse Freiheit 36