Kaarel Siniveer – Folk-Lexikon
Auf gut 300 Seiten werden Interpreten, Stilformen und Instrumente abgehandelt. Discografien sowie ein umfangreiches Verzeichnis weiterführender Literatur ergänzen diesen Versuch, „repräsentativ die Bewegungen und Geschehnisse innerhalb der Folk Music (zu) dokumentieren“. Lobenswert dabei, daß der Autor auch (noch) Unbekanntes aller Art einbezogen hat, nicht an der Oberfläche bleibt. Bei Stich (wort) proben von Rezensentenseite zieht jeder Lexikon-Autor stets den Kürzeren, da – völlig verständlich – immer irgendwas vergessen wird bzw. niemals Platz für alle(s) ist. Dennoch, und dies mag als Anregung gelten: warum schneiden die Friesen so schlecht ab? Liegen z.B. Ric von Schmidt, John Fahey oder Nick Drake zu weit vom Kern? Sehr sinnvoll andererseits, daß Siniveer bis zum Blues zurückgeht, um Entwicklungen aufzuzeigen. Hier allerdings ein dickes Minus: das Fehlen eines Abschnitts über die so wichtigen Cajun-Musiker. Ein, zwei Sätzchen zum Akkordeon sind da höchstens billig, gerade wenn man die Relevanz dieses noch heute eminent folkloristischen Blues-Ablegers bedenkt. Fazit: ein leicht konsumierbares Nachschlagewerk für fast alle Fälle.