Kajagoogoo
Okay Die ersten Teenager-Tränen sind getrocknet, der Staub hat sich gelegt, nur das Rätselraten um die Gründe für Limahls überraschenden Rausschmiß geht weiter. Außer den offiziellen EMI-Statements (siehe ME’Sounds 9/83) sind mittlerweile wilde Spekulationen im Gange über das Wie und Warum.
Der „Daily Star“ z.B. wußte, daß „Limahls Solo-Koller zu dem frühzeitigen Spin geführt hat“. Des weiteren sollen, laut Drummer Jez Strode, Sänger und Bassist während eines US-Trips aneinandergeraten sein. Grund: Der mittlerweile geschaßte Limahl hat das neue, von der Band vorgestellte Material als „Mist“ bezeichnet.
Richtig schön turbulent wurde es erst, als das britische Boulevard-Blatt „The Sun“ begann, in Limahls Intimleben herumzustochern Der 24jähnge Sänger, so förderte man zutage, habe die Band durch seinen engen Kontakt zu dem Star-Deejay Paul Gambaccini verärgert.
Wenn man nicht weiß, an welchem Ufer der „Radio“-DJ gewöhnlich seine Liebespartner sucht, dann heißt das rein gar nichts. Aber jetzt kommt’s homosexuell: „The Sun“ wollte wissen, daß der liebe Limahl und der eloquente Gambaccini „eine Wohnung in Nord-London teilen“.
Dabei interessiert den Fan doch eigentlich nur, wie es weitergeht. Also: Limahl bestätigte vor kurzem, daß die EM! ihm einen Solovertrag für ein Album angeboten habe. „Ich werde noch in den nächsten Wochen ins Studio gehen um ein oder zwei Singles aufzunehmen. Details kann ich noch nicht verraten, aber die erste Solo-Single wird voraussichtlich “ Only For Love“ heißen. Ich hoffe, daß mein Debütalbum kurz nach Weihnachten kommen wird Allein zu arbeiten ist eine große Herausforderung. Über die Art der Trennung von KajaOooGoo bin ich nach wie vor nicht glücklich, aber ich erhalte täglich so viele ermutigende Fanbnefe, die mir sagen: .Es wird schon klappen!‘, daß ich mittlerweile zuversichtlich in die Zukunft schaue.“ Derweil ist KajaGooGoo mit Co-Produzent Colin Thurston im Studio und will künftig in eine jazzig-funkige Richtung marschieren. Erster Single-Kandidat für die Limahl-lose Zeit ist „Big Apple“ – ein, wie es aus gut unterrichteten Kreisen heißt, „explosiver Funk-Titel der wesentlich härter ist als alles, was die Band bisher hören ließ“.
Das nächste KajaGooGoo-Album – bis jetzt halbfertig – wird noch bis Anfang nächsten Jahres auf sich warten lassen. Sicher ist nur, daß nicht, wie ursprünglich geplant, ein neuer Vokalist für Limahl eingesetzt wird, sondern Bassist Nick Beggs die freie Stelle des Frontmanns einnimmt. „Wir müssen“, so Keyboarder Stuart Croxford, „Nick alle gut zureden und ihn ermutigen, damit er dieser Doppelbelastung gewachsen ist“ Und Gitarrist Steve Askew meint:
„Notfalls muß er vor dem Auftritt soviel Bier trinken, wie er verträgt.“