Kanye West nennt Pink-Floyd-Produzenten „Idiot“
Bob Ezrin, der unter anderem seine Finger bei den Aufnahmen zu THE WALL im Spiel hatte, findet Macklemore innovativer als „Yeezy“.
Kanye West hat ein neues Opfer für seine Twitter-Schimpftiraden gefunden. Bob Ezrin heißt der Typ, der die volle Ladung Verachtung von „Yeezy“ ins Gesicht geschleudert bekommen hat.
Der Grund: Der Produzent, der unter anderem mit Pink Floyd an ihrem Opus THE WALL gearbeitet hatte, sagte in einem Beitrag für den Newsletter des Musikjournalisten Bob Lefsetz, dass West bei weitem nicht so innovativ für das Rap-Genre sei, wie er glaube.
„Im Gegensatz zu anderen Künstlern seines Genres, wie Jay Z, Tupac, Biggie oder sogar MC Hammer, werden wir in 20 Jahren sicherlich nicht allzu viele Kanye-West-Songs zitieren“, schreibt Ezrin. Er führt weiterhin aus: „Er (Kanye West, Anm.) hat keine öffentliche Diskussion eröffnet, wie es etwa NWA getan haben. Er hat der Welt keine neue Art der Kunst nahe gebracht, wie es etwa Grandmaster Flash getan hat. Er hat nicht einmal zu wichtigen sozialen Geschehnissen Stellung bezogen, wie es etwa Marshall (Eminem, Anm.), Macklemore oder Kendrick tun.“
Ezrin, der offenherzig zugibt, noch keinen Ton von Wests neuem Album THE LIFE OF PABLO gehört zu haben, unterstellt dem Rapper auch noch „exzessives Benehmen, egomanische Wutanfälle und geschmacklose Effekthascherei.“ Ezrin kommt zum Schluss, dass Kanye West nichts mehr sei, als der Flitzer, der ein spannendes Spiel mit seinem nackten Gerenne über das Feld aufhalte.Kanye West antwortete auf die Vorwürfe mit, nun ja, einem egomanischen Wutanfall bei Twitter. So fragte er rhetorisch, ob irgendjemand schon einmal etwas von Bob Ezrin gehört habe und was der Typ denn verdammt nochmal über Rap wisse. Um West zur Seite zu springen: anscheinend relativ wenig. Um Macklemore innovativer als Kanye West zu nennen, benötigt es schon der selben „geschmacklosen Effekthascherei“, die Ezrin West vorwirft. Dass West unter anderem gegen den anhaltenden Rassismus in den USA kämpft und dem ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush vorwarf, er würde sich nicht für „die Sache der Schwarzen“ interessieren, sorgte für eine kontroverse Diskussion, die Bush noch heute als „den größten Schmerz“ seiner Präsidentschaft bezeichnet. So viel zu dem Punkt, dass West nicht zu sozialen Geschehnissen Stellung bezieht.
Doch statt so argumentativ zu antworten, wurde West persönlich: Seine Kinder würden sich nun für ihn schämen müssen, ätzte West in Richtung Ezrin. „Ich werde ihnen einige Paare „Yeezy Boost“ (Wests adidas-Sneaker, Anm.) zusenden, um ihnen die Blamage erträglicher zu machen.“ Wir setzen an dieser Stelle noch einen drauf: Lieber Bob Ezrin, falls Du das hier liest: Wir schicken Dir gerne eine Ausgabe von Kanye Wests MY BEAUTIFUL DARK TWISTED FANTASY zu, wahlweise auch einen Tidal-Gutschein – und hoffen, du überdenkst deine Einschätzung, dass MC Hammer wichtiger für den Rap sei, als dieses Album.https://twitter.com/kanyewest/status/702352351118696448
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