Keine Kompromisse
Die meisten Leute im Musik-Business sind richtige Schweine. Sie sind gierig, wollen den Chef spielen und andere herumkommandieren. Damit hab‘ ich nichts am Hut“, sagt einer der gefragtesten Musik-Produzenten Amerikas. Steve Albini arbeitet mit Musikern, nicht mit Geschäftsleuten. Das war auch bei ‚In Utero‘, dem letzten Studio-Album von Nirvana so. Den Rummel, den es um die Platte gab, als Geffen Records sich anfangs weigerte, das Album zu veröffentlichen, weil ihnen die Albini-Produktion zu schrill erschien, hält Steve für eine reine Promotion-Maßnahme: „Ich habe nie mit jemandem von Geffen gesprochen, also habe ich auch kein Problem mit ihnen. Dieser ganze Skandal wurde von denen geschürt, weil sie ein Problem mit mir hatten.“ Nach der Studio-Arbeit mit den Pixies, P.J.Harvey, Nirvana und unzähligen amerikanischen Gitarren-Bands, widmet sich Albini momentan seinem neuen Trio Shellac – nach Big Black und Rapeman die dritte Band des Produzenten. Gemäß dem alten Hardcore-Slogan „No Compromise!“ gibt es keine Anzeigen und keine Promotion für das erste Shellac-Album. „Als Plattenkäufer bin ich es leid, daß mir eine Band nach der anderen von der Industrie vorgesetzt wird. Unser Album soll sich durch Mundpropaganda verbreiten. Die Leute werden schon irgendwie daraufstoßen“