Kettcar – Du und wie viel von deinen Freunden


Dieses Debüt hat, so scheint es, das alte Hamburg besiegelt und eine neue Richtung ausgegeben. Kettcar machten mit elf Liedern klar, wohin die Reise doch noch gehen kann und stießen eine Tür auf, durch die dann später Tomte triumphal marschierten. Es war später Herbst, als Marcus Wiebuschs Stimme und das Klavier auf „Landungsbrücken raus“ tief im Hörer etwas aufrissen, das weh tat. Und es war schon Winter, als die hundertfach gehörten Lieder, das Aufgerissene wieder sanft heilten. Texten, Tönen und Gitarren auf dieser Platte entströmt eine ruhige, klärende Sachlichkeit. Man schämt sich nicht, hier ein bisschen zu weinen. Und trotzdem klebt nirgends eine Spur von Selbstmitleid. Wann konnte das schon mal eine Indierockplatte aus Hamburg von sich behaupten?