Klaus Lage
Wie ein Rocker sieht er nicht aus, zu klein, zu rundlich eher wie der letzte Gast aus der Eckkneipe von nebenan Und dem einen oder anderen wird das Gesicht schon einmal begegnet sein, mit vorgehängter Gitarre, in Jugendzentren, m unzähligen kleinen Clubs, bei Demonstrationen.
Dort finden sich die einen Wurzeln des Klaus Lage. Ehemals mit dem Etikett „Liedermacher“ behaftet, jagt er nun als bärtiger Rock ’n‘ Roller durch die bundesdeutsche Musikszene, macht Druck Und „Druck“ heißt auch die Kapelle hinter Klaus L,age. Nomen est Omen, kurzum. Die Leute werden ihrem Namen gerecht Eine erste LP mit „Druck“ entstand Anfang 1982 für das Musikant-Label, auf dem auch BAP und die Bots erscheinen, POSITIV betitelt Etwas zu gezügelt kommt Klaus Lage auf POSITIV daher, wer seine Riesenstimme aus den Konzerten kennt, den frischen Druck der Band, war etwas enttäuscht „Muß man halt die nächste besser produzieren“, kommentiert Lage Trotzdem, allein wegen der Songs ist POSITIV hörenswert. Bravourstücke des deutschen Rock’n‘-Roll, Texte über ewig-gestrige Schwätzer und Bukowski, Umweltzerstörung und Startbahn West, das ewige Freud und Leid der Liebe Lages größtes (neben der Stimme) Plus: Er redet nicht drumherum, singt geradeaus, so, wie er auch denkt Drum kann er auch über das „Feuer unter der Gürtellinie“ singen (eine hervorragende Fassung des Bob-Seger-Onginals „The Fire Down Below“!) ohne daß es in einer einzigen Zeile peinlich wird.
Und mit diesem Song sind wir schon bei der zweiten LP von Klaus Lage Erschienen ist sie Anfang Juni, heißt STADTSTREICHER, wurde von der „Druck“-Mannschaft (Dany Deutschmark (keys). Joe Rodins (g). Roland Götz (g), Friedel Schwarz (b)) sowie Major Healey und Axel M Heilhecker eingespielt und von Wolf Maahn so produziert, wie es sich für so eine Stimme gehört Rauh, roh, schlicht – Rock n‘ Roll ohne unnötige Tupfer, STADTSTREICHER sollte daher auch die Konzertbesucher von Klaus Lage & Druck überzeugen.
Oft genug war er die Überraschung bei zahlreichen Festivals. So bei der ZDF-Nacht der Lieder (wo er allerdings durch eine Placierung weit nach Mitternacht nur noch einige Nachteulen erreichen konnte) und beim großen Friedensfest in Bochum Immer wieder sorgt er für ungekünstelte Stimmung, reißt müde Konzertbesucher und Friedensmarschierer mit Und weil er deutsch und deutlich spricht, sollte er auf offene Ohren stoßen.