Konzeptbands ohne Konzeptalben


Sie sorgten 2004 für besonders viel Aufmerksamkeit: Bands, die mehr waren als Bands. Bands, die waren wie Themenparks. Bands in Ton, Bild, Stil, Mode, Verkleidungen, Projektionen, Spektakel ... Am Ende des Jahres rech-net der ME nach: Was machte diese Konzeptkapellen aus?

Dresden Dolls: Vom New Yorker Kleinkunstabend straight to Germany. Das Berlin der 20er faszinierte die Dolls wie Manson, doch setzten sie ihr Spiel mit dem Stil noch weitaus konsequenter um.

4 % Katja Ebstein 4 % Siebenstein 5 % Brecht 12 % Lydia Lunch/ Lene Lovich 14 % Weill 18% Straßentheater 18 % Variete 24% Künstlercafe-Sozialstation

The Hives: Wer behauptet, dass er sie nur wegen ihrer Musik mag, lügt. Die Hives sind mindestens so viel inszeniertes Spektakel wie Rock im Schweiße ihres Angesichts. Ein Masterplan in Zahlen:

20 % Größenwahn 20 % Uniformität 20% Geschäftssinn 20% Wahnsinn 20% Disziplin (ergibt unterm Strich: 100 Prozent Rock ’n‘ Roll anno 2004)

The Darkness: Endlich gab es das Retro-Hardrock-Monster auch ausgiebig live zu begutachten – sowie zu bewundern, zu bestaunen, ungläubig zu bekopfschütteln. Komm, großer bunter Vogel!

3 % Kiss 3 % Queen 12% Van Halen (mit allen Konsequenzen) 13 % Judas Priest !5%AC/DC (vor allem musikalisch) 20% reißfeste Spandex-Verschweißung 25 % Bierernst (not!)

Scissor Sisters: Schon wieder New York, seit jeher Heimat der verrücktesten Pop-Gesamtkunstwerke. Eine neue, mindestens so ernste wie schmunzelgründige Band, ein wahr gewordener, feuchter Traum vom POP! Doch Deutschland träumte nicht so richtig mit.

6 % Dschingis Kahn 9% Christopher Street Day 10 % George Michael 10% Bee Gees 10% Sparks 17% Disco 1978,1982 und heute wieder der Rest: New York! New York! New York!