Kool & The Gang – Frankfurt, Alte Oper


James „JT“ Taylor ist wirklich auf der Bühne zur Welt gekommen: Jeder Schritt und jede Drehung, jedes Lob und jedes Lächeln ist einprogrammiert, als er Kool & The Gang durch zwei Stunden Perfektion und Pyrotechnik manövriert.

Kool & The Gang-Konzerte sind heute an sich bloß noch gigantische Medleys. Es gibt einen Block, der ihren Prä-Platin-Status beleuchtet eine Zeit, in der sie noch die Barone des Boogie waren, mit „Hollywood Swinging“, „Funky Stuff“ und „Jungle Boogie“ – und bei dem sogar JT von ein paar schmissigen Chants und Bläser-Riffs zum Zuschauen verurteilt wird. Ansonsten besteht ihr Programm fast ausschließlich aus den Songs, die sie seit „Ladies Night“ in die Charts geboxt haben, wobei die Politur der Studio-Arrangements doch etwas aufgebrochen wird.

Kool & The Gangs Showmanship ist und bleibt natürlich unerreichbar. Jeder bewältigt sein Pensum scheinbar mühelos, die Bläser turnen über das meterhohe Baugerüst am hinteren Teil der Bühne, werfen auf ein Kommando die Beine in die Luft und tauschen die Plätze- dazu wie gewohnt, einheitliche Uniformierung (schwarz-weiße Lederanzüge) und eine Handvoll einstudierter Gesten.

Ein Trio netter Balladen – vor allem „No Show“, wo sich die ganze Gang zu Gewitter-Getöse vom Band unter einem Regenschirm versammelt – illuminiert JT’s Stimme diesmal besser als der funky stuff des Restprogramms – eine Stimme, in deren Fluß jedes Lachen, jedes Atmen und Aufstoßen integriert wird. Und natürlich spielen Kool & The Gang alles, was man sich nur wünschen kann: von Get Down On It“ über „Tonight“ – mit seinen königlichen Baß-Kaskaden und Kadenzen der einzige Titel von Klasse auf IN THE HEART- bis zu einer rauschenden Version von „Celebration“.

Und am Ende klettert die Gang noch einmal das Gerüst hinauf, verbeugt sich ein ums andere Mal, ; während JT im Parterre tausend Küsse zu den Mädchen in den vorderen Reihen herüberbläst.