Kosmische Töne: So klingt ein singender Komet
Die großen endlosen Weiten des Alls kommen euch unergründlich und still vor. Offenbar herrscht dort eine bunte Sound-Kulisse, die Wissenschaftler uns nun eröffnen.
Endlose Weiten und beängstigende Stille – so wurden das Weltall in vielen Filme dargestellt und so hat es sich in unseren Vorstellungen verankert.
Aufnahmen der NASA widerlegen jedoch diese Theorie des lautlosen Universums. Ob Jupiter, Uranus, die Ringe des Saturns oder etliche Monde – still und leise sind diese nicht.
Die European Space Agency schickte 2004 den Satelliten „Rosetta“ ins All, der erst vor kurzem sein Ziel erreichte, einen Kometen namens „Comet 67P/Churyumov-Gerasimenko“. Dort wird die umgebende Schicht des Kometen und seine Struktur erforscht.
Als die Wissenschaftler ihre Geräte auf 40 bis 50 Millihertz schalteten, ertönte ein Geräusch. Der Komet bewegt sich nicht vollkommen lautlos durch das Weltall, sondern „singt“ dabei ein Lied. Diese Geräusche sind höchstwahrscheinlich das Ergebnis von Schwingungen, die durch die Ionenbildung der Komet-Partikel und der des interplanetaren Raumes entstehen.
Die Frequenz der Aufnahmen wurde um 10.000 Mal erhöht, damit die Soundkulisse für das menschliche Ohr hörbar wird.
„Dies ist sehr aufregend, aber auch neu für uns. Wir haben dies nicht erwartet und arbeiten nach wie vor daran, die physikalischen Vorgänge, die dort stattfinden, zu verstehen.“, sagte Karl-Heinz Glaßmeier, führender Wissenschaftler der Fakultät für Geophysik und Extraterrestrische Physik an der Universität Braunschweig.