Kurz & Live


Erdmöbel

Kulturkirche

Wechselbad der Gefühle! Erst sagt Ekki Maas, man habe da gerade eine „Last Christmas“-Coverversian aufgenommen, und alle denken, „Au fein!“, und dann sagt Ekki, man werde die aber jetzt nicht spielen, denn sie sei „echt sauschwer“, und alle denken. „Was? Erst scharf machen und denn tauft nüscht?!“ Lief aber ja genug anderes Tolles. Gitarriges aus der Erdmöbel-Mittelfrühphase wie „Das Beste vom Osten“. Kulturkirchenkompatibles wie das „Lied über gar nichts“, bei dem die Gemeinde Taktfestigkeit bewies. Und dann noch Besinnliches in Gestalt eines Eso-Gtöckchen-Intros bei „Für die nicht wissen wie“. Dafür gab gern sein Herz: CHRISTIAN MÖLLER Stromundgitarre-Festival Orange House, München Die Veranstaltung zum gut gemeinten „Stromundgitarre“ -Sampler, die mit vier unterschiedlichen Bands zum Zielgruppenclash lud, wirft im Nachhinein Fragen auf, z.B.: Woher nimmt ein Skandinavier mit Oberlippenbart (The Legends) das Selbstbewußtsein, in großer Pose das Plagiat vom Plagiat als Erfindung des Rads zu verkaufen, als hätte es The Cure nie gegeben? Und warum sind Zuhause aus Hamburg, deren Texte nach Reißbrett muffeln und deren Musik zwar auf Platte aalglatt, live jedoch sehr jämmerlich klingt, nicht ebendort geblieben? Hund am Strand geben Antworten: Was einst auf Schülerrockfestivals von den Eltern beklatscht wurde, kann heute das neue große Ding sein. Interessant. Doch die größte Frage des Abends lautet: Weshalb sind die großartigen Clayton Farlow, für deren Auftritt voller Herz, Seele und Indiepop-Spaß sich die Anreise dann doch gelohnt hat, als einzige nicht auf dem Stromundgitarre-CD-Sampler vertreten, der es sich doch auf die Fahnen geschrieben hatte, „unbekannten Bands ein Forum zu geben“? Ach so, die unbekannten Kettcar mußten da ja auch noch drauf. Na dann…