KURZ UND GUT
Daughter
Was: Experimenteller, ätherischer Indie-Folk auf dem Vertrauenslabel 4AD (Bon Iver, The National); ursprünglich Ein-Frau-Projekt von Elena Tonra, mittlerweile zum Trio aufgestockt.
Woher: London
Warum: Weil es hier unverhohlen um die ganz großen Themen geht: „Youth“, „Human“,“Tomorrow“ – alle Songtitel auf dem Debüt IF YOU LEAVE kommen mit einem Wort aus; karge Gitarrenfiguren und Ambient-Soundflächen arbeiten dem morbiden Pathos entgegen. scr
Fiction
Was: Das Quintett bezeichnet seinen Sound als „Middle-of-the-Road-Post-Punk“. Dahinter verbirgt sich polyrhythmischer, supereleganter, feingliedriger, von James Ford auf den Punkt produzierter 80s-Pop.
Woher: London
Warum: Weil diese Band im Umfeld der Talking Heads und von Lloyd Cole in den Achtzigern zu weltweiten Superstars geworden wäre und weil sie nichts für ihre späte Geburt können. Die Single „Big Things“ läuft bereits in einer Ford-Werbung – also schnell zugreifen und früh dran sein, der Mainstream hat seine Klauen schon ausgefahren. scr
Rhye
Was: Verführerischer Soul-Pop der Art, dass man am Referenzwert Sade einfach nicht vorbeikommt. The xx sollte man auch erwähnen. Enya hingegen nicht.
Woher: Die Faktenlage über diese bewusst mysteriöse Band ist ungesichert; fest steht, dass es sich um ein Duo handelt: Mike Milosh kommt aus Toronto, Robin Braun ist Däne.
Warum: Allein schon, weil es eine Sensation ist, dass die Gesangsstimme Milosh und keiner Frau gehört, wie es monatelang im Internet behauptet wurde.
Videos zu allen Acts im ME-Radar 4/13 ab jetzt unter: musikexpress.de/Radar