Kurz und Live
Alex Kapranos München, Ampere Literarischer Franzenabend in München. Ein paar Häuserweiterliestheutejonathan Franzen aus seiner Autobiografie. Hier bei uns sitzt der Sängervon Franz Ferdinand und trägt vor aus seiner autobiografi sehen Kolumnensammlung sound bites mit kulinarischen Erlebnissen off und onthe road. Alex Kapranos ist nichtals Repräsentantseiner Band hier, sondern in eigener Sache als Autor, dessen Geschichten weit mehr bieten als wohlfeile Backstage-Anekdoten. Kapranos liest mitzurückhaltendem Timbre von Lebkuchen und Stierhoden, schlängelt sich gestikulierend durch kurvig-kunstvolle Satzkonstruktionen und trinkt nebenher gröbere Mengen Whisky weg. Seine Beine hibbeln beim Lesen – und später weiter im Atomic Cafe wo er noch um halb vier Uhr früh auf dem Tanzboden gesichtet wurde, josef winkler Tele München, Orangehouse „Und wenn ich sage: Tanzen, dann tanzt ihr. okay? Tanzen!“, sagt Francesco Wilking nach ein paar wundervollen Songs, und alle tun es, denn Tele haben es wieder mal geschafft, ihr Publikum zu verzaubern. Man kann tanzen bei dieser famosen Band, man kann aber auch einfach staunen, mit welcher Sensibilität auf der Buhne zusammengespielt wird, mit welcher Spontaneität das Konzertgestaltet und mit welcher Souveränität Francesco mit Sprache umgeht. Authentisch, poetisch, anrührend, unvorhersehbar und von der ersten bis zur letzten Minute unterhaltsam-diese Band ist ein großes Geschenk. Christoph lindemann Eleni Mandell München, Rote Sonne DaistdieserSchlagzeuger.emKerlwieein Hardman aus einem BBC-Krimi, mit kurz getrimmter Modfrisur und drahtigem Nacken, und ungefährder lyrischste Drummer diesseits von John Convertino. Der regelrecht mit seinem Instrument verschmilzt, derjeder Schraube, jedem Gestängeteilseines sparsamen Kits den Bang von Percussioninstrumenten zugesteht, die mitallen Ecken und Enden diverser Sticks und Besen gestreichelt, betupft und auch mal gedroschen werden. Er lenkt manchmal fastabvonderChefin.von Eleni Mandell, die mit türkisem Kleid, formidabler7os-Frisur und auf einer zierlichen Akustikgita,rre schrummend wirkt, wie aus einer Kellerbar in Robert Altmans“Nastwille“hergebeamt, und zum herrlich intuitiven Spie! ihrer Band großartige Songs aus mittlerweile fünf Alben singt. Eleni Mandell ist immer noch weithin verkannt und unterschätzt, heilst es. Das kann nicht länger angehen.