Kurz und Live
Köln, Gebäude 9
Herrje, wo kommen bloß all diese Indie-Styler her? Neon-Shirts und Röhrenjeans allerorten im ausverkauften und deswegen furchtbar heißen Gebäude 9. Auch Gossip-Wuchtbrumme Beth Ditto schwitzt, zieht sich (das vorweg) aber nicht aus, wie man das von anderen Konzerten gehört hatte. Die Kölner feiern jeden Song frenetisch, und endlich, als die Band den Hit spielt, den auch wirklich jeder hier kennt, erklimmen sie die Bühne, die Styler, und hüpfen ausgelassen hin und her. Großartig, sagt man nachher, denn man weiß: Ein Gossip-Konzert muss man großartig finden, denn Gossip sind eine heiße Band. Dabei war’s eigentlich „nur“ eine solide rumpelnde Drei-Mensch-Punkrockshow.
Air, Phoenix, Etienne de Crecy
Versailles Schlosspark
Einen stilvolleren Rahmen hätten die aus Versailles stammenden Air und Phoenix für ihre Heimkehr nicht wählen können: den Schlosspark mit einer über den Wassern installierten Bühne. Leider spielte das Wetter nicht mit. Da die Organisatoren für unzureichenden Regenschutz auf der Bühne gesorgt hatten, endete Airs Auftritt im Fiasko: Nach nur zwei Songs hatte sich einer der Synthies durchbrennenderweise verabschiedet, das Konzert war vorbei. Phoenix dagegen ließen sich vom Regen nicht stören und spielten ein hochenergetisches Set, das überwiegend aus Songs vom aktuellen Album It’s Never Been Like That bestand. Man konnte ihnen die Freude des Nachhausekommens anmerken. Zuvor hatte Etienne de Crecy (Superdiscount) mit einem DJ-Set die frierende, nasse Menge zum Tanzen gebracht.