Lambchop specken ab – und ihr Chef Kurt Wagner mag sich nicht gern festlegen
Maybe“ ist definitiv sein Lieblingswort. Kurt Wagner sitzt da, die rote Baseballkappe (Aufschrift: „Swine Feeds“) übers Haupt gezogen, und erzählt mit wohl temperierter Stimme, wie er die Dinge sieht eigentlich so, vielleicht aber auch so. „Man weiß ja nie genau.“ Was auch eine ziemlich gute Beschreibung für die Musik seiner Band Lambchop sein könnte und deren Entwicklung in knapp zehn Jahren. Beim neuen Album „Is A Woman“ angekommen, muss man feststellen: Geradezu minimalistisch für Lambchop-Verhältnisse. „Unsere Idee war ein ruhiges Album hauptsächlich mit Gitarre, Piano und Gesang“, erzählt Wagner. „Das war harte Arbeit, hätte ich auch nicht gedacht.“ „Wir mussten die Leute irgendwie aus dem Studio kriegen‘, ergänzen Gitarrist Mark Neversund Pianist Tony Crow:“Sie wollten ja immer alle kommen.“
Man muss wissen: bei Lambchop machen gemeinhin 12 bis 14 Musiker mit,die meisten von ihnen gehen einem normalen Beruf im richtigen Leben nach. Chef Wagner hat seinen Job als Fußbodenverleger vor kurzem geschmissen und sitzt nun zu Hause in Nashville/Tennessee und schreibt einen Song nach dem anderen. „Nur ein kleiner Teil davon ist auf die Platte gekommen. Die fertigen Stücke habe ich ins Studio getragen. Na ja, ein Song ist nie ganz fertig“, korrigiert er sich, „da kann immer noch viel passieren.“ Seine drei Hunde Lucy, Jack und Cindy hat Wagner in dem einen oder anderen Song auf den bislang fünf Lambchop-CDs schon verewigt. Die CD „Jack’s Tulips“ eröffnete ein eigenwilliges Pop-Kapitel: In den Songs von Lambchop wurde Country-Musik ganz elegant vom Verdacht des Hinterwäldlertums befreit. „Country und auch Soul sind heute noch da“, sagt der 43jährige Sänger.Gitarrist und Songwriter,“aber mehr im Hintergrund. Es ist eine Synthese aus mehreren Stilen geworden.“
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