Lars von Triers „Antichrist“-Soundtrack erscheint erstmals auf Vinyl
Für die Produktion des „Antichrist“-Soundtracks benutzten Kristian Eidnes Andersen und von Trier fast ausschließlich natürliche Klänge und Samples. Dazu gehörten unter anderem Geräusche, die im Innern eines menschlichen Körpers aufgezeichnet worden waren.
Seit dem 06. September ist der Soundtrack zu Lars von Triers „Antichrist“ erstmals auch auf Vinyl erhältlich.
Der kontrovers diskutierte Film erschien bereits vor zehn Jahren und behandelte das Schicksal eines von einem katastrophalen Verlust geplagten Paares (gespielt von Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg), das sich aufs Land zurückzieht, um an seiner zerrütteten Beziehung zu arbeiten.
Hört hier den „Antichrist“-Soundtrack im Stream:
Der Soundtrack wurde gemeinsam von Kristian Eidnes Andersen und von Trier komponiert. Dabei nutzen die beiden fast ausschließlich natürliche Klänge und Samples, wozu unter anderem Geräusche gehörten, die im Innern eines menschlichen Körpers aufgezeichnet worden waren. Zusätzlich ist auf dem Soundtrack eine Interpretation von Händels „Lascia Ch’io Pianga“ zu finden, die 2009 in der Kopenhagener Kastelskirken aufgenommen wurde.
Die nun bei Cold Spring Records erschienene Vinyl-Ausgabe steht in limitierter Auflage als „Eden Olive“- und „Black Etched“-Version zur Verfügung.
Die Tracklist zum „Antichrist“-Soundtrack:
- Intro
- Lascia Ch’io Pianga Prologue
- Train
- Foetus
- Attic
- Lascia Ch’io Pianga Epilogue
- Credits Part 1
- Credits Part 2
Dass der dänische Filmemacher sich auch heute noch auf provokanten Pfaden bewegt, beweist sein 2018 erschienener Horror-Thriller „The House That Jack Built“, in dessen Zentrum ein hochintelligenter Serienkiller steht. Als dieser während der Cannes Filmfestspiele aufgeführt wurde, verließen angeblich etwa 100 Zuschauer den Kinosaal und betitelten den Film im Nachhinein als „ekelhaft“ und „abscheulich“.
Von Trier nahm es gelassen. So erklärte er später: „Es ist wichtig, nicht von jedem geliebt zu werden, sonst bist du gescheitert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie den Film genug gehasst haben. Wenn er zu beliebt wird, habe ich ein Problem.“
Tatsächlich wisse der Produzent so einiges über Psychopathen. Selbst umgebracht habe er aber noch niemanden: „Falls ich es doch irgendwann mal tun sollte, wird es wahrscheinlich einen Journalisten treffen.“