Laurence Revey


Man muß seine Wurzeln behalten, aber auch denen der andern begegnen. „Sowohl auf der Bühne wie auch auf Platte präsentiert Laurence Revey eine sehr reduzierte Soundlandschaft aus Percussionsinstrumenten, Bass und Stimmschichten. Revey meint, daß dies unter anderem aus der Art und Weise entspringt, in der sie ihre Stücke komponiert: „Ich spiele kein Instrument und kann auch keine Noten lesen. Ich komponiere meine Songs auf einem 4-Spur-Kassettengerät. Manchmal schaffe ich mir mit der Stimme eine Rhythmusbasis und lege dann die Harmonien darüber. Davon ist auf dem Album einiges übriggeblieben.“ Die Bezüge zur heimatlichen Folklore und zur mittelalterlichen Musik sind -trotz eines in der aussterbenden Walliser Sprache Patois gesungenen Stücks – Produkte des Zufalls: „Ich bin eine instinktive Musikerin. Wenn sich diese Klänge in meiner Musik finden, hat das mit meiner Herkunft zu tun: Im Wallis sind sehr alte Dinge noch am Leben, es gibt auch sehr viele arabische Einflüsse. Außerdem habe ich früher noch viel Folklore gehört, vielleicht ist davon etwas hängengeblieben. Dennoch wollte ich kein reines Folk- oder A-Capella-Album machen. Wenn es also Bezüge zu alten Traditionen hat, so müssen diese offen bleiben für die Einflüsse der Moderne und der Zukunft.“

Laurence Revey ist ein erstaunliches Debüt mit starker Ausstrahlung gelungen. Nicht alles davon kann gleich überzeugen, und speziell die schnelleren Songs wirken bisweilen etwas steif. Je näher sich ihre Stücke aber an alte Traditionen heran tasten, desto intimer und persönlicherwirkt Revey.Was bleibt, ist eine herausragende Sängerin, die mit einer sehr speziellen Stimme ihren wirklich eigenen Weg eingeschlagen hat.