Linkin Parks Live-Comeback: Das dröhnende Schweigen Mike Shinodas


Linkin Park werden in L.A. gefeiert. Shinoda bedankt sich – sagt aber nichts zur kontroversen neuen Sängerin

Erwartungsgemäß wurden Linkin Park bei ihrem ersten richtigen Comeback-Konzert am gestrigen Mittwoch (11. September 2024) im KIA Forum von Los Angeles gefeiert. Wer allerdings hoffte, Band-Chef Mike Shinoda würde sich zur Causa Armstrong äußern, wurde enttäuscht.

Die neue Sängerin Emily Armstrong, Nachfolgerin des 2017 verstorbenen Chester Bennington, steht stark in der Kritik. Sie galt als enge Vertraute des Scientologen und verurteilten Sexualstraftäters Danny Masterson. Sie sagte sich erst dann öffentlich von ihm los, als Fans nach Bekanntwerden der Linkin-Park-Reunion in den sozialen Medien auf die Freundschaft der beiden hinwiesen.

Chester wäre wohl nie Scientologe geworden

Andere LP-Fans unterstellen Armstrong, selbst Scientologin zu sein. Religion beziehungsweise „Religion“ ist Privatsache. Mit Blick auf Chester Benningtons traumatisierende Missbrauchserfahrungen im Kindesalter wäre es allerdings hart zu verstehen, wenn jetzt ausgerechnet das Mitglied eines Kults, der sich der Ausbeutung seiner Anhänger verpflichtet, Frontfrau dieser Band werden würde.

Man war also gespannt, was sowohl Emily Armstrong als auch ihr Boss Mike Shinoda zur Angelegenheit sagen würden. Talinda Bennington, Chesters Witwe, steht hinter Armstrong. Die öffentlich sichtbaren Instagram-Follower von LP auch, denn das Netzprofil der Band wird aufmerksam moderiert.

„Keine Vergangenheit auslöschen“

In seiner gestrigen Rede vor dem Publikum erklärte Shinoda, dass es bei dieser Neubesetzung von Linkin Park „nicht darum geht, die Vergangenheit auszulöschen“.

Das hat ihm auch keiner unterstellt. Die ersten Reaktionen auf Armstrong waren von Begeisterung geprägt. Armstrong: eine eigenständige Performerin, mit eigener Stimme, und kleinen Verweisen auf Chester. Hommage und Eigensinn zugleich.

Mike Shinoda sagte dann, dass das Spielen vor neuen Fans, die sie noch nie live gesehen haben, „ein Grund dafür ist, warum wir wieder hier draußen sind“.

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Danach nur noch Dankesworte ans Publikum – und eine Armstrong, die nichts über sich preisgab.

Shinoda: „Wir sind begeistert, wieder hier draußen zu sein. Es geht nicht darum, die Vergangenheit auszulöschen – es geht darum, dieses neue Kapitel in der Zukunft zu beginnen und für jeden einzelnen von euch hierher zu kommen“.

„Hoffentlich sehen wir euch bald wieder“

„Wir lieben es, für euch zu spielen, wir lieben es, diese Musik zu schreiben – wir sind verdammt aufgeregt wegen der neuen Platte. Also vielen Dank an euch – wir hatten einen unglaublichen Abend mit euch. Hoffentlich sehen wir euch bald wieder.“

Am 22. September gastieren Linkin Park in Hamburg. Ob Chesters Sohn Jaime das Konzert besucht hat, ist noch nicht bekannt.