Little Man Tate


Als wir Jon Windle und Maz Marriott im vergangenen Juni zum ersten Mal trafen, wurde Little Man Täte schon als der brandheiße Scheiß aus England gehandelt. Recht verschüchtert saßen sie uns im Backstageraum des Münchner Atomic Cafes gegenüber und freuten sich auf die anstehende Veröffentlichung ihres Debüts. Mit leuchtenden Augen erzählte Jon damals von bereits sechs ausverkauften Shows in England und gut besuchten Konzerten in Deutschland bei bis dato zwei veröffentlichten Singles. Der NME hatte begonnen, an der Hype-Kurbel zu drehen, diebeiden grinsten und lachten und konnten es kaum fassen, was da mit ihrer Musik geschah. Doch dann kam alles etwas anders: Der Release wurde auf Januar verschoben, weil die Band sich dazu entschieden hatte, noch mal am Album herumzuwerkeln. Weshalb wir ein halbes Jahr später noch einmal Maz und Jon treffen – dieses Mal in einem Hotel in Köln -, in der Zwischenzeit ist viel passiert. Die Band tourte zusammen mit Peter Björn and John durch Europa, die Shows wurden größer und waren immer öfter ausverkauft, und schließlich spielte man gar in Japan ebenfalls soldout. Auf die Erwartungen an ihr Debüt angesprochen, reagiert der enge Clan (seit frühen Sheffielder Kindheitstagen sind Jon, voc, git, Maz, git, Ben Surtees, b, und Dan Fields, dr, dick befreundet) jedoch verhalten: „Ideal wäre es, wenn wir so viel verkaufen könnten, dass wir die Möglichkeit haben, eine zweite Platte aufzunehmen“, sagt Jon. Das fertige Album about wh atyouknow jedenfalls enthält einen ganzen Haufen von vielversprechenden Indierock-Songs mit einem Hang zur Melodieverliebtheit; die Band selbst beschreibt ihre Musik als „Mod-Punk- Pop, beeinflusst von den Stone Roses, Blur, Sex Pistols und Oasis.“

„Wir haben definitiv einen roughen Punk-Vibe, aber wir stehen auch total aufdiese Beach-Boys-Gesangsharmonien“, sagtMaz, der immer ein wenig verschlafen aussieht. „Wichtig ist auch, dass die Songs so catchy und schnell sind, dass man zu ihnen tanzen kann „, ergänzt Jon, der das auf der Bühne wohl selbst gerne tun würde, müsste er nicht Gitarre spielen und singen. So illustriert er seine Texte lediglich mit weitschweifenden Gesten und grinsigen Grimassen; das passt gut zu den Songs, die auf sympathische und unprätentiöse Weise eben solche Themen behandeln, die Jungs Anfang/Mitte zwanzig nun mal berühren: Es geht um Mädchen („This Must Be Love“), Partys („House Party At Boothy’s“) und Sex („Sexy In Latin“). Little Man Tate ABOUT WHAT YOU KNOW (V2)