Live And Let Die
At its best kann es Sternstunden festhalten – von Acts, deren Kunstsich nicht im Studio, sondern nur auf der Konzertbühne entfaltet. Bloß gibt es davon gar nicht mal so viele. Dafür um so mehr mögliche Störfaktoren: Die Beatles scheiterten 1964 daran, mit unterdimensionierter Anlage gegen eine Lärmwand aus 17 000 kreischenden Teenagerkehlen anzuspielen (siehe live at the Hollywood bowl). Man kann den Lärm auch selber machen, am besten mit viel Feedback wie Led Zeppelin auf ihrem verquasten THE SONG REM AINSTHE SAME (1976). Ein sattes Millionärsleben kann einen außer Form bringen, wie ONE NICHT ONLY (1997) von den Bee Gees zeigt, ein Manifest der Kurzatmigkeit. Moderner ist ein anderes Problem: daß eine Band bei dem Versuch, den technisch hochzüchteten Quark ihrer Studioproduktionen auf der Bühne zu reproduzieren, im eigenen Effektgedöns untergeht – exemplarisch demonstriert von Linkin Park auf live in Texas (2003). (cst)