Livebericht Simon den Hartog
Charme, Talent, ein engagierter Kilians-Sänger, die Vorband eine Entdeckung. So erlebte MEporterin Lisa Solbach das Konzert in Düsseldorf.
Abends, halb acht in Deutschland. Genauer gesagt, in Düsseldorf. Der zakk-Club, in dem die australische Neuverpflichtung des Grand Hotel van Cleef, An Horse, um 20 Uhr den Abend für Simon den Hartog plus Band eröffnen soll, ist noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Dies veranlasst Kate Cooper bei Betreten der Bühne daher sofort dazu, sich beim bis dahin eingetroffenen Publikum für das frühe Erscheinen zu bedanken. Nach dem ersten Song sind bereits alle Berührungsängste verflogen – das Publikum wagt sich zum Bühnenrand vor und man merkt, dass die sympathischen Australier innerhalb kürzester Zeit alle Anwesenden für sich gewonnen haben.
Der Club füllt sich, An Horse spielen ihr kürzlich in Deutschland erschienenes Album „Rearrange Beds“ und bereiten so den Weg für Solo-Kilian Simon den Hartog, der die Bühne nach kurzer Umbaupause mit seiner Band entert, die kein Geld bekommt, sondern, laut Simon, nur Freibier und Red Bull.Das Repertoire von tanzbaren bis zu im Laufe des Abends kontinuierlich ruhiger werdenden Songs kommt beim Publikum sehr gut an. Der Unterhaltungswert befindet sich auf hohem Niveau – trotz der von Simon beklagten Müdigkeit. Charme und Talent machen alles wett. Sollte es also irgendwann einmal mit den Kilians vorbei sein, brauchen wir uns wohl keine Sorgen darum zu machen, was wohl aus ihm werden wird – dann wird einfach die Solokarriere gestartet. Die Entdeckung des Abends sind aber dennoch An Horse, die sich so wunderbar darüber amüsiert haben, dass in Deutschland einfach alles und jeder, und das auch noch lang, beklatscht wird.