Das zweite Album der Lizzy Myzz auf dem neuen Pariser Label IT Production, das Lizzys Freund und ZE-Mitbegründer Michel Esteban gegründet hat (Esteban trennte sich von ZE-New-York-Mann Michael Zilkha). MAMBO NASSAU wurde aufgenommen von -Steve Stanley (der auch mit den Talking Heads im Studio war) und Esteban.
Ich erinnere mich: vor fünf Jahren, in Paris, lief Lizzy mit diesen/ihren zusammengekniffenen Augen in diesem halblangen Patti-Smith-Coat rum und versuchte sich immer in Madonna-Pose, während Esteban das Geschäft mit bedruckten T-Shirts machte. Beide gaben damals ROCK NEWS heraus, ein Magazin, das ein ziemlicher Abklatsch derNew Yorker ROCK SCENE war.
Heute lebt sie in New York. 1978 erschien ihre erste Platte, eine EP mit sechs Nummern, auf dem ZE-Label unter dem Namen ROSA YEMEN. 1979 dann PRESS COLOUR, die erste LP.
Und nun: MAMBO NASSAU. Mit lockerem Humor und frischem Esprit unter der Mambo-Pampa-Sonne. Mexicano- plus Salsa-Einflüsse treiben in der Latino-Amerikano-Musik. Mit Stil! Samba, Java, Funk sprudeln eigenwillig vermischt mit Lizzys Kieksern/Gezwitscher/Triller-Sing-Sang. Sie balanciert Laute wie: .Ah Chi Chi Chi.AhAieAieAie. „AhCha Cha Cha, Oh A ie“. Und das alles in einer Stimmlage/Stimmung zwischen naivem Jungmädchen und erfahrenem Derwisch. El Toro: eine Diva?
Lizzy kiekst französisch, faucht spanisch, singt englisch, bewegt sich im Esperanto-Mambo. Es gibt ihre Version vom Kool & The Gang-Hit „Funky Stuff und ein Instrumental: „Bim Bam Boum“. Sie hat fast alle Songs selbst geschrieben und spielt ab und zu ihre integrierte Gitarre. Dabei ist auch Keyboard-Spieler Wally Baderou, der mit Grace Jones arbeitet. Sein Song auf MAMBO: „Lady O K’Pele“. Das heißeste Stück aber heißt: „Sports Spootnick“; Lava strömt zu Salsa, und der Text rauscht weltraumhaft: „Eh Matadwarf/They’re perverted/TJo they’re spootnicks/ Perverted? Non Spootnicks.“ Und: Lizzys Lieblingssängerin ist Yma Sumac (eine Mexikanerin?
Oder stammt sie aus Peru? Das ist nicht ganz klar). MAMBO NASSAU:
Ahh -Chiii-Chji-Toro!
