Wiener Dance-Szene trifft sich mit einem reifen Crooner.
Wo sind in der House-Musik bloß Gesichter oder Stimmen, die der ganzen Sache eine Persönlichkeit geben? Patrick Pulsinger und Mario Neugebauer haben die Lösung für sich in den Hotelbars ihrer Heimatstadt Wien gefunden. Ausgerechnet die Nobelherbergen waren es, in denen der 55-jährige Louie Austen sein sonores Organ fit hielt. Weil dieses an große Entertainer wie Frank Sinatra, Fred Astaire oder Engelbert Humperdinck erinnert, wurde Louie Austen von den technisch bewanderten Youngstern ins Studio gezerrt, wo vor zwei Jahren Consequences entstand, ein Album auf Basis von abstraktem Elektronik-Schnickschnack. Jetzt, da Tanzbär Patrick Pulsinger stärker involviert ist, kann man den House-Drall auf Only Tonight in Tracks wie“Music“oder „Hoping“ nicht überhören. So etwas hat es natürlich schon mal gegeben, nur eben ohne Louie Austen. Richtig originell sind andere Stücke. Das eigenartig in Lo-Funk-Bahnen trudelnde „Same Again“ etwa, der zusammen mit Peaches ausgedachte Schmutzgroove in „Grab My Shaft!“oder die bei Style Councils „Shout To The Top“ ausgeborgten Samples in „Only You“. Das wirkt dann garantiert nicht nur eine Nacht.
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