Matthew: Fremd im eigenen Land – Diese Amis fühlen sich nur im Britpop zu Hause
Die vier Jungs aus Chicago und West Virginia klingen, als seien sie als Kinder in den Britpop-Zaubertrank gefallen. Epische Melodiebögen, Breitwand-Emotionen, herrlich gefühlsduselige Samenzieher-Harmonien und clever arrangierter Gitarrenpop vermählen sich zu einer hübschen Braut für mindestens einen Sommer. Fragt man den Chef Brian McSweeney nach seiner Insel-Affinität, gibt es eine eindeutige Antwort: „Die Briten machen im Moment einfach die bessere Rockmusik. Southern Rock sucks. Nu Metat sucks. Und sonst gibt es ja hier im Moment nicht viel. „Dass sie ihre erste große Tour im Vorprogramm von Starsailor bestritten und ihr Debüt „Everybody Down“ weitgehend von Radiohead-Engineer Paul Q. Kolderie produziert wurde, sind da nur zwei kleine Bausteine in ihrem großen UK-Affinitätsbaukasten. „Ich hoffe inständig, dass wir bei euch drüben Erfolg haben. Ich glaube nicht, dass die Amis viel mit uns anfangen können,“ Da dürfte McSweeney Recht haben. Wenngleich ihre steinerweichenden Song-Schmachtfetzen eigentlich universell funktionieren sollten – zumindest bei allen Gutmenschen, Beziehungsgeschädigten und Herzbesitzern.
Matthew – Everybody Down (Rykodisc/Zomba)