Konzertempfehlungen

ME präsentiert: Drab City, Núria Graham und Silly Boy Blue auf dem Reeperbahn Festival 2021


Ihr seid auf dem Reeperbahn Festival unterwegs, braucht wegen des unglaublich umfangreichen Angebots aber ein wenig Orientierungshilfe? Bitte, gerne, hier entlang: Am Mittwoch präsentieren wir Euch Drab City, Silly Boy Blue und Núria Graham.

Das Reeperbahn Festival in Hamburg gehört weltweit zu den wichtigsten Treffpunkten der internationalen Musikwirtschaft sowie benachbarter Branchen. Als 3G-Veranstaltung – Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete – kann die 16. Ausgabe zwischen dem 22. und 25. September nun wieder fast wie gewohnt über die Bühne gehen, nachdem man im letzten Jahr weitgehend ins Digitale ausweichen musste.

Dänische Newcomer auf dem Reeperbahn Festival 2021: Willkommen bei den „Danish Nights“

Rund um die Reeperbahn spielen internationale Künstler*innen aller Genres in Clubs, Bars und Theatern. Darüber hinaus finden zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Kunst, Film und Literatur statt.

MUSIKEXPRESS präsentiert die diesjährige Ausgabe des Reeperbahn Festivals und listet hier das jeweilige musikalische Tagesprogramm mit ausgewählten Highlights auf. Weitere Details sowie Zeiten und Locations findet ihr hier.

Reeperbahn Festival 2021: Programm im Überblick

Besonders ans Herz legen möchten wir Euch an dieser Stelle einen Konzertabend: Am Mittwoch, den 22. September, treten im Imperial Theater Drab City, Nuria Graham und Silly Boy Blue auf – präsentiert vom Musikexpress. Wir würden eigene lobende Worte finden – wenn das Reeperbahn Festival selbst dies nicht schon getan hätte:

Drab City, 18:40 Uhr

Wir leben in irren Zeiten. Umbrüche folgen Umwälzungen, Veränderungen schwappen in immer größeren Wellen über den Planeten und hinterlassen überall Fragezeichen. Angesichts dessen gibt die Musik von Asia und Chris Dexter Greenspan, der schon als Witchhouse-Pionier oOoOO aktiv ist, stilsichere auditive Antworten, um das ganze Chaos irgendwie innerlich einordnen zu können. Ganz in der Tradition der Tindersticks oder auch Portishead, bewegt sich das Duo als Drab City zwischen Dream Pop und Trip Hop inklusive Hauntology-Filter – also alles schummrig, surreal, irgendwie aber auch verdammt schön. Flöte und Vibraphon schmusen mit gebrochenen Beats und Deadpan-Vocals, die DIY-Ästhetik wird unterlegt von einer Produktion mit Kopfkinopotenzial. Das letztes Jahr via Bella Union veröffentlichte Debütalbum „Good Songs For Bad People“ eignet sich dementsprechend perfekt als Begleitmusik auf dem Weg in eine Post-Covid-Welt, in der wir alle desillusioniert darüber reflektieren, was das Leben wirklich lebenswert macht.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

SILLY BOY BLUE, 20:15 Uhr

Mit der Produktion ihres Debüt-Albums ließ sich Ana Benabdelkarim Zeit – Gut Ding will Weile haben, oder so. Nicht nur singt und spielt sie auf den 12 Stücken von „Breakup Songs“ Gitarre sowie Piano selbst ein, auch die Produktion übernahm sie in Teilen, bekam dabei aber Rückendeckung von Apollo Noir und Sam Tiba. „Das war ein feministisches Statement“, ließ sie sich hinterher entlocken. Möglichst viel selbst in die Hand nehmen und dabei noch ein Höchstmaß an Detailverliebtheit an den Tag legen – das war wahrscheinlich ein Segen für die zart melancholische Atmosphäre, die dieses Debüt umrankt. Zwar sind immer wieder pochende Beats und hallende Vocals präsent, wie aus einer bittersüßen Erinnerung an glückliche Jugendtage, doch ist der Sound von Silly Boy Blue am Ende eben genau das: etwas verspielt, ein bisschen traurig, ein wenig nostalgisch und zu jedem Zeitpunkt ungemein gefühlsecht. „I just want to pay back for what Bowie and some others did for me“ – ist verdammt noch mal gelungen.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Núria Graham, 22:00 Uhr

Als eine der ersten Singer-Songwriterinnen veröffentlichte Núria Graham 2015 ihr Studiodebüt „Bird Eyes“ auf dem spanischen Label El Segell, einem Imprint des Primavera Sound Festivals. Schon damals hob sich ihr träumerischer Indie Pop dank schimmernder Gitarreneffekte und einem bunt aufgefächerten Songwriting angenehm vom Stil anderer Künstlerinnen dieses Metiers ab. Kein Wunder: Für die Halb-Irin begann die musikalische Suche bereits im Alter von 16 in Katalonien. Hier sog sie die warmen Winde des Mittelmeers, den Duft von Kiefernwäldern in sich auf und hauchte Stücken wie „You Fall Asleep Too Easily“ damit eine unnachahmliche Gelassenheit ein. „Does It Ring A Bell?“ markierte für Graham 2017 den endgültigen Durchbruch, ließ neben der Ruhe aber auch etwas Sehnsucht zu, sodass die Begeisterung über dieses zurückhaltende und doch so überwältigende Talent selbst weit jenseits der spanischen Grenze spürbar wurde. Spätestens jetzt auch in Hamburg.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.