Mega-Deal ist perfekt: Apple kauft Beats Electronics für drei Milliarden Dollar


Für diese stolze Summe bekommt der Konzern aus Cupertino nun bunte Kopfhörer, einen Streamingdienst und die vereinten Talente von Dr. Dre und Jimmy Iovine

Auch wenn das Apple-Management getobt haben soll, als Dr. Dre den Mega-Deal in einem Video vorzeitig feuchtfröhlich feierte, so kam es nun doch zum Vollzug: Am Mittwoch verkündete der Konzern in Cupertino, dass er Beats Electronics, die Firma hauptsächlich bekannt für Dr. Dres Kopfhörer “Beats by Dre”, für drei Milliarden Dollar kaufen wird. 400 Millionen Dollar davon werden in Apple-Aktien bezahlt, der Rest in Cash – Kleingeld, bedenkt man, dass Apple über Reserven in Höhe von 150 Milliarden Dollar verfügt.

Jimmy Iovine und Dr. Dre, die Beats Electronics 2006 gegründet hatten, werden in Zukunft eng mit Eddy Cue, dem Internet-Verantwortlichen von Apple zusammenarbeiten. Seinen Posten bei Universal Music, wo er als Vorsitzender von Interscope, Geffen und A&M unter anderem die Karrieren von U2 und Eminem steuerte, gibt Iovine auf. Trostpflaster für Universal: ein Beats-Aktienpaket im Wert von 400 Millionen Dollar.

Für Apple ist es der größte Einkauf in der Firmengeschichte. Finanzexperten gehen davon aus, dass vor allem Beats Electronics Streamingdienst “Beats Music” plus die Chance, Jimmy Iovine an Bord holen zu können ausschlaggebend für den Kauf waren. “Steve Jobs hatte das, was wir ein ‘Reality Distortion Field’ nennen: die Fähigkeit, mit seinem Charisma Geschäftspartner und Mitarbeiter von schwierigen Vorhaben zu überzeugen”, erklärt es der UBS-Analyst Steven Milunovich. “Im Musikgeschäft ist Jimmy Iovine der Typ, der diese Fähigkeit am ehesten hat.”

Apple-Chef Tim Cook, der zusammen mit Iovine und Dr. Dre der New York Times am Mittwoch ein Interview gab, verspricht sich von dem Deal “Produkte, an die man bislang noch nicht einmal gedacht hat. Ein Um-die-Ecke-Denken, dass Musik auf eine andere, noch höhere Ebene heben wird.” Etwas schwammig, aber immer noch vielsagender als das Wenige, das Dr. Dre in dem 30-minütigen Interview von sich gab: “This is the dream.” Aber im Party-Video hatte er ja eigentlich auch schon genug gesagt.