Mit Wucht und Wonne: James Brown is back


BERLIN. James Brown in der Deutschlandhalle“ — das klingt wie“.Se in der Tiefgarage“. Die Akustik treibt einem Tränen in die Augen, ein Wort wie“.Atmosphäre“ ist /wischen diesen Mauern gar nicht zu denken. Hier sollen Soul II Soul, die Könige des Dancetloor. einen roten Teppich ausrollen für den Godfalher?

Doch da ist zunächst Incognito. Mit professionellem, aber ausgelöschtem Bleifrei-Sound gelingt es den Briten zumindest, den Saal ein wenig anzuwärmen. Der Auftritt von Soul II Soul aber gerät zur Enttäuschung. Sie entblöden sich nicht, die .Areyoit n’tuiy‘.’Do von feel ul-Hj?/i/“-Nummer abzuziehen, um anschließend feine Clubhits wie „Get A Life“ oder Joy“ den Bach runterzukippen.

Aber was soll’s? Wir «arten auf das Christkind: James Brown! Gekommen, um ihn zu sehen, sind kaum Alttreaks. sondern die Kids der Hip-Hop-Generation, die seine Musik nur von Samples kennen. Browns Musiker machen die Bühne erst einmal rhythmisch begehbar. Ein Zeremonien-Meister weist uns wiederholt darauf hin. daß wir gleich ein überirdisches Erlebnis haben werden. „Welcomeihesexmachine. JiiawnesIhvown …“

Was kann eine mythologische Figur auf der Bühne tun? Sie kann sich von ihrer Legende distanzieren, sie ironisch zitieren und neue Wege eehen — oder sie mit jeder Faser des Körpers ausfüllen und neu beleben. Dcr..Hardest Working Man In Showbizz“ tat letzleres mit Wucht und Wonne: Hier ein“.Hit Me“. da ein“.Get Up“. seine Zähne blitzen mit dem blauen Kitsch-Kostüm um die Wette, die Band samt .Showgirls hetzt durch die Brown-Jukebox: „Living In America“.“.It’s A Man’s Man’s World“.“.Papas Gol A Brand New Bag“ und. als Zugabe.“.Sex Machine“.

Lange war er weg. Jetzt ist er wieder Herr im Haus: Prustend wie eine Dampfmaschine, schwitzend unter fieser Perücke — und irgendwie göttlich grinsend.