Mt. Desolation


Zwei Drittel von Keane amerikanisieren mit einem Killer und einem Mumford Britfolk.

„Wir kennen uns alle schon ein paar Jahre“, sagt Keanes Kreativkopf Tim Rice-Oxley, „da war es klar, dass wir uns irgendwann mal zusammen tun würden.“ Mit „wir“ meint er neben seinem Bandkollegen Jesse Quin auch Winston Marshall, Banjospieler bei Mumford & Sons, Tom Hobden, Violinist bei Noah And The Whale und Killers-Drummer Ronnie Vannucci. Gemeinsam hat das All-Star-Projekt nun als Mt. Desolation eine Countryplatte aufgenommen (Marshall hört nicht von ungefähr seit Jahren auf den Spitznamen“Country“). Country natürlich aber nicht im Sinne von Hank Williams oder Dave Dudley, sondern in seiner von Wilco und Ryan Adams modernisierten Form. Beides Einflüsse, die Quin zu seinen Pausenhoferinnerungen zählt: „Schon in der Schule waren Wilco Helden für mich.“

Mt. Desolation geben ihrer Hobo-Nostalgie ein Stück 70er-West-Coast-Rock, zeitgemäßen Americana-Twang und traditionellen Folk mit auf den Song: „Mit den klassischen Instrumenten wie Fidel, Pedalsteel und Banjo betonen wir unseren traditionellen Stil, kombinieren das aber mit Songwriting und Gesang, die sich an den heutigen Varianten des Americana orientieren“, erklärt Quin.

Und warum das Ganze jetzt nicht einfach mal mit Keane probieren? „Nee,“ winken beide lachend ab, „die Erwartungen hätten uns erschlagen. Bei Mt. Desolation konnten wir dagegen sehr frei, ohne jeglichen Druck arbeiten.“ Nun, den gibt es nach dem geglückten Debüt dann aber sicherlich bei der zweiten Platte.

Albumkritik S. 101

www.mtdesolation.com

1997 Chris Martin bittet Tim Rice-Oxley, bei Coldplay mitzu-machen. Der konzentriert sich lieber auf Keane.

2009 Rice-Oxley und Keane-Kollege Jesse Quin be-schließen im Pub, eine Countryplatte aufzunehmen.

2/2010 In den Londoner Eastcote Studios beginnen Mt. Desolation mit der Produktion ihres Debüts.