Musik zum Lesen


Die Befürchtung von griesgrämigen Akademikern, daß Rock’n’Roll, Fernsehen und Video zum totalen Analphabetentum führen, können zumindest was die Musik-Literatur betrifft – zerstreut werden.

Allerdings muß der deutsche Musik-Leser vorwiegend auf angloamerikamsche Publikationen zurückgreifen. Denn während hierzulande der Markt eher von analytischen und historischen Wälzern beherrscht wird, die ein wissenschaftliches Interesse an der Rockmusik voraussetzen, bieten England und Amerika einen aktuellen Rundum-Service.

Vom mittel- bis großformatigen Paperback reicht die Dokumentations-Flut, bei der sich Angebot und Nachfrage die Waage halten. Kaum, daß eine Gruppe Einzug in die Musikgazetten gefunden hat, schön ist das Buch zur Platte oder zum Konzert erhältlich.

Das Spektrum ist so breit, daß nun auch der miesepetrigste Purist kein Haar in der Suppe finden kann. Ob’s nun ein Büchlein über Joy Division sein soll oder die Grateful Dead, ob die letzte Rolling Stones-Tournee durchleuchtet wird oder aber die Jam-Karriere – der wißbegierige Fan wird nicht allein gelassen.

Die meisten dieser schnell und aktuell zusammengestellten Bücher sind durchaus gut geschrieben, attraktiv bebildert und auf dem neuesten Stand.

Wer seine Bibliothek auf Vordermann bringen möchte, der sollte sich in gutsortierten Buchhandlungen umsehen oder aber die Listen der Mail Order-Vertriebe in Anspruch nehmen.