Nach IFA 2014: Smarte Flaschen brauchen wir eher als smarte Uhren
Die internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin hatte wieder jede Menge Neuigkeiten parat. Ganz besonders angesagt: Wearable Gadgets. Jan Schmechtig hat fernab von Smartwatch und Co. ein wesentlich nützlicheres, auch tragbares und vor allem stylisches Gadget entdeckt.
Letzte Woche lief im Fernsehen ein Bericht über die IFA in Berlin. Es ging um den Trend „Wearable Gadgets“, also um technische Helfer, die man am Körper trägt. Ganz oben dabei: die Smartwatch.
Natürlich wurde die Smartwatch gleich mal vor der Kamera ausprobiert und der gewünschte Aha-Effekt blieb wie erwartet aus. Was nach Zukunft aussehen sollte, wirkte eher unbeholfen und peinlich, denn während die Anruferin ihr Handy am Ohr hatte musste sich die Smartwatch-Besitzerin ihre Uhr abwechselnd an Mund und Ohr halten.
Und auch wenn Apple angeblich morgen die iWatch vorstellen wird, stellen sich bei dieser Erfindung zwei wesentliche Fragen: Verbessert diese Uhr unseren Alltag? Nein. Braucht man sowas? Nein. Früher sagte man: „Erzähl das deiner Waschmaschine“, bald heißt es: „Erzähl das deiner Uhr“. Glücklicherweise wird Crowdfunding immer beliebter. Jeder kann eine Geschäftsidee online stellen, ein kleines Video dazu hochladen und zum Spenden für die Finanzierung und letztendliche Umsetzung aufrufen. So wurde zum Beispiel auch ein Teil von Zach Braffs neuem Film „Wish I Was Here“ finanziert.
In Australien beziehungsweise Amerika hat man sich fernab von technischen Gadgets mal Gedanken um sinnvolle analoge Gadgets gemacht, nämlich um Wasserflaschen. Diese nehmen in unseren Taschen auf Grund ihrer Form viel zu viel Platz weg, werden meistens eher weggeschmissen als zurückgebracht und sehen größtenteils hässlich aus. Zwei Jungs aus Melbourne beziehungsweise San Diego haben via Kickstarter nun die „Memobottle“ entwickelt. Dabei handelt es sich um flache Trinkflaschen im DIN A5-, DIN A4- oder auch Letter- (etwas größer als DIN A4) -Format, die ein wenig an einen Plastikflachmann erinnern und abwaschbar sind. Sie passen sich nicht nur dem Format einer typischen Messengerbag an, sondern vermeiden zudem ausgebeulte Taschen und können in die Geschirrspülmaschine gepackt und wiederverwertet werden.
Noch ist das Funding für die „Memobottle“ nicht abgeschlossen, es kann noch immer fleißig gespendet werden. Bevor man also wesentlich mehr Geld in eine sprechende Uhr investiert, sollte man lieber etwas in solche Erfindungen stecken und sich auch hier die zwei Fragen stellen: Verbessert es unseren Alltag? Ja. Braucht man sowas? Aber natürlich!
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Jan Schmechtig bloggt unter Horstson.de über Männermode und Musik – und in loser Regelmäßigkeit auf musikexpress.de.