Nach Mallorca-Aktion: Nena-Konzert in Münster wird ebenfalls abgesagt


Das Konzert hätte im März 2022 stattfinden sollen, wurde nun aber vorzeitig abgesagt. Ob dies mit den jüngsten Schlagzeilen rund um die Sängerin zusammenhängt, wurde nicht erwähnt.

Die Schlagzeilen um Nena reißen nicht ab. Mehrmals hatte sie in der Vergangenheit mit zweifelhaften Aktionen auf Konzerten auf sich aufmerksam gemacht. Dort hatte sie sich teilweise sehr direkt gegen die Corona-Auflagen und die dortigen Hygienekonzepte ausgesprochen. Die Nähe zum Querdenken-Milieu schien sich zuletzt auch durch einen Besuch auf einer von Querdenken- und QAnon-Anhänger*innen organisierten Veranstaltung zu bestätigen.

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Immer mehr Künstler*innen und Veranstalter*innen distanzieren sich nun von der 61-Jährigen. Nach mehreren Absagen von geplanten Konzerten wurde nun auch ein für März 2022 eingetragener Auftritt in Münster gecancelt. Einen konkreten Grund gaben die Veranstalter*innen aber nicht an.

Veranstaltungsunternehmen schweigt zu Gründen

Das Konzert hätte eigentlich in der Halle Münsterland stattfinden sollen. In seiner Erklärung nannte das Veranstaltungsunternehmen keine konkreten Gründe für den Entschluss. Die zweizeilige Meldung umfasste neben der Absage selbst lediglich die Information, dass bereits erworbene Tickets rückerstattet werden können. Darüber hinaus steht die Konzertagentur laut Medienberichten der „Westfälische Nachrichten“ nicht für Rückfragen zur Verfügung.

Ob die Schlagzeilen zu Nenas Corona-Einstellung zu der Absage geführt haben, ist somit unklar. Auch die jüngste Aktion auf einem Konzert auf Mallorca könnte die Entscheidung der Agentur beeinflusst haben. Nena soll dort erneut die hiesigen Hygiene-Regeln kritisiert und sogar selbst gegen diese verstoßen haben. Laut „Bild“ sei die Sängerin gegen Ende des Konzerts durch die Zuschauer*innen gegangen und habe einige der Anwesenden sogar in den Arm genommen.

Veranstalter wusste von Nenas Konzertplänen

Der Veranstalter des Konzerts Roland Michael nahm die Sängerin im Anschluss an die Veranstaltung jedoch in Schutz. „Es war ein geiles Konzert, die Stimmung war gut und Nena und das Publikum waren gut drauf“, gab er gegenüber „Bild“ an. „Es gab keinerlei Zwischenfälle, Nena war spaßig auf der Bühne, Nena hat alle Regeln eingehalten und es war eine geile Stimmung“. Auch Nenas Ausflüge ins Publikum seien im Vorfeld mit ihm abgesprochen gewesen.

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Die Reaktionen von Nenas Branchenkolleg*innen fallen etwas anders aus. Bereits zuvor hatten sich Sänger wie Chris de Burgh und Johannes Oerding kritisch zu den Aktionen der Sängerin geäußert. Nach ihrem Mallorca-Konzert mischte sich auch Sänger und Songwriter Bosse in die Diskussion ein. Für ihn sei Nenas Verhalten „wahnsinnig verantwortungslos“, betonte er gegenüber „spot on news“. Aktionen wie die auf Mallorca würden den Fortschritt der letzten Monate gefährden und somit der kompletten Kultur-Branche Schaden zufügen.

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++