Nektar – Engländer schon seit Jahren in Germany
„England bringt’s nicht mehr!“, das war der Kommentar von Derek Moore, Bassist der Gruope NEKTAR, auf die Frage, warum sie sich in Deutschland niedergelassen haben. Die anderen 5 konnten dem nur zustimmen. Sie alle haben schon vor Jahren dem, nach ihrer Meinung, unfreundlichen England den Rücken gekehrt, um hier in Deutschland in einer noch unverbrauchten Umgebung neue Kraft für ihre Ideen zu schöpfen.
Diese Ideen sind mittlerweile so weit gediehen, dass Anfang dieses Monats die erste bei Bacillus produzierte LP auf dem Markt erscheinen wird. Der Titel lässt etwas von der Doppelbedeutung erkennen, die NEKTAR zu eigen ist. Er heisst nämlich „Journey to the centre of the I“. Das kann eine Reise ins eigene Ich bedeuten, aber auch einen Trip, der über das normal Gesehene hinausgeht. Als die Gruppe uns in unserer Kölner Redaktion besuchte, war diese erste LP von NEKTAR natürlich Nummer 1. Diese Doppelbedeutung ist bewusst produziert worden. Einer Interpretation wird freier Raum gelassen. Sie kann auch ohne weiteres über diese beiden Aussagen hinausgehen. Wie es bei jedem einzelnen ist, kann nur die LP beantworten, wenn man sie sich anhört.
Zu erfahren war soviel, dass es sich um eine 45 Minuten lange „Space-Opera“ handelt. Man hat mit dem Gedanken gespielt, da es eine zusammenhängende Story ist, die 45 Minuten auf nur eine Seite zu pressen und die andere unbespielt zu lassen. Jedoch aus technischen Gründen musste diese Idee fallengelassen werden.
Fast 1 Jahr haben die 4 Musiker: Derek Moore – Bass, Roye Albrighton – Guitar, Alan Freeman – Organ und Ron Howden – Drums, gebraucht bis das Konzept der Oper soweit fertig war, dass man ans Produzieren denken konnte. Wenn ich oben 6 Leute erwähnt habe, so ist das kein Druckfehler, Mick Brokett und Keith Walters sind die Lichtmusiker der Gruppe, die aber ebenso zur Gruppe gehören, wie die Melkmaschine zur Kuh. NEKTAR bedauert, dass in Deutschland die Vidio-Technik noch nicht so weit ist wie in Amerika. Als sie letztes Jahr in den Staaten waren, haben sie die Idee, Musik mit ihrer Lightshow auf Vidio zu produzieren, begeistert aufgenommen. Jedoch wird es wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, solche Produktionen in Deutschland durchzuführen. Dass die Lightshow auf der Schallplatte nicht zur Geltung kommt, ist eigentlich sehr schade, weil diese beiden Sachen, Lightshow und Musik, eine Einheit sind. Es ist trotzdem keine halbe Sache – denn die Musik mit geschlossenen Augen gehört, produziert schon ganz alleine eine Lightshow im Gehirn. Auf denn, lasst die Farben explodieren!