Netflix & Amazon Prime: Diese Krimiserien solltet Ihr gesehen haben
Blut, Leichen und Rätsel: Das hier sind die (vielleicht) spannendsten, witzigsten, düstersten und fesselndsten Krimis-Serien, die Amazon und Neflix zu bieten haben.
„Sherlock“
Worum geht’s?
Sir Arthur Conan Doyles Sherlock-Holmes-Fälle modern interpretiert: Sherlock Holmes hat außergewöhnliche geistige Fähigkeiten, ist arrogant und versnobt, soziopathisch veranlagt, fasziniert von menschlichen Abgründen und Verbrechen und vereint das mit sozialer Tollpatschigkeit. Ihm zur Seite steht sein Mitbewohner, der Ex-Militärarzt John Watson, der für die nötige Erdung des geistigen Überfliegers sorgt. Schauplatz ist London der Gegenwart. Die Staffeln bestehen jeweils aus nur drei Folgen, die thematisch aber zusammengehören – das Ganze fühlt sich daher eher an wie ein Kinofilm als wie eine Serie, nicht zuletzt wegen der großartigen Bilder und ungewöhnlichen Kameraführung.
Für Fans von:
- Benedict Cumberbatch (spielt Sherlock)
- Martin Freeman (spielt Watson)
- Sherlock Holmes
- „Doctor Who”
- klassischen Krimis, modern interpretiert
- Lachen, bis die Tränen kommen
- ungewöhnlichen Charakteren
- gepflegtem Sarkasmus
- Bromance
Key Facts:
Vier Staffeln, eine Kurzepisode und eine Spezial-Folge gibt es. Die Folgen sind ungewöhnlich lang: 85 bis 90 Minuten (ein Glück).
„Die Brücke“
Worum geht es?
Was für eine Serie! Die Krone des Nordic Noir. Auf der Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö wird nach einem Stromausfall eine Leiche gefunden. Da sie auf der Grenze zwischen Dänemark und Schweden liegt, sind die Kommissare Martin Rohde aus Dänemark und Saga Norén aus Schweden zur Zusammenarbeit gezwungen. Norén lebt mit dem Asperger-Syndrom, einer Form von Autismus. Der gesuchte Mörder gibt vor, globale Missstände wie Kinderarbeit, Zwei-Klassengesellschaft und Ungerechtigkeit bei Obdachlosen anprangern zu wollen, obwohl er eigentlich nur eines will: Rache.
Für Fans von:
- Nordic Noir
- interessanten Figuren
- Tragik und rauhem Setting
- blutrünstigen Fällen
Key Facts:
Es gibt ein amerikanisches Remake an einer Brücke zwischen Mexiko und den USA mit Diane Kruger in der Hauptrolle, aber diesmal ist wirklich das europäische Original zu bevorzugen. Die Serie ist auf Amazon Prime streambar.
„Ozark“ (Netflix)
Worum geht es?
Wer Bock hat auf einen entspannten Serienmarathon, möge bitte die Finger von „Ozark” lassen. Diese Serie ist Stress pur. Keine zwei Minuten hat man mal Ruhe, um sich ungehört eventuellen Bierverköstigungen hinzugeben. Stattdessen klebt man am Bildschirm und guckt gebannt, wie Geldwäscher Marty (Jason Bateman) und seine Frau Wendy (Laura Linney) vom belebten Chicago und einer Existenz als langweiliges Mittelklasse-Paar ins verlassene Missouri ziehen, um acht Millionen US-Dollar zu waschen. Ihr Zeitfenster ist dabei sportlich: Gelingt es ihnen nicht, innerhalb von drei Monaten das Geld an den Mann zu bringen, so droht ein mexikanisches Drogenkartell, ihre gesamte Familie auszulöschen.
Die Serie ist hochklassig besetzt, vielschichtig und dicht erzählt und gespickt mit lauter haarsträubenden Wendungen, aber auch eine Höllenfahrt durch Adrenalinschübe und Stresslevel, die mit brenzligen Situationen nur so gepflastert sind.
Für Fans von:
- „Breaking Bad”
- abgekauten Fingernägeln
- Action
- Familiendynamiken
- Storys über Drogenkartelle und autochthone Bevölkerung irgendwo im Nirgendwo
Key Facts:
Bisher 2 Staffeln, Staffel 3 ist aber schon bestellt. Netflix.
„Killing Eve“
Worum geht es?
Villanelle hat Spaß, und wo Villanelle Spaß hat, da rollen die Köpfe. Mit wechselnden Identitäten und wilden Verkleidungen mordet sich die Auftragskillerin que(e)r durch Europa. Bis die verschroben-tollpatschige MI5-Ermittlerin Eve Polastri (Sandra Oh) auf ihre Spur geschickt wird und Stück für Stück den Avancen der psychopathischen, aber charmanten Täterin verfällt. Die Serie ist dabei ein wilder Mix aus verschiedenen Genres, Räuber und Gendarm trifft auf romantische Komödie trifft auf Psychothriller. Showrunnerin ist Phoebe Waller-Bridge, wer „Fleabag” gesehen hat, hat jetzt sicher keine weiteren Fragen…
Für Fans von:
- Dialogwitz und Situationskomik, die auch mal wehtun kann
- queerem Subtext
- witzigen Psychopathen
- kreativen Morden
- Show-don’t-tell-Feminismus
- trockenem Humor
Key Facts
Eine der besten Serien des Jahres 2018. Schlug auch quotentechnisch ordentlich ein, bisher in Deutschland leider noch ein klein wenig unter dem Radar, was auch daran liegen könnte, dass sie bisher nicht auf Netflix oder Amazon Prime verfügbar ist. Auf Amazon gibt es sie aber zu kaufen. Staffel 2 ist bestellt und kommt vermutlich im Frühling, hoffentlich dann auch in deutsche Laptops und Wohnzimmer.
„True Detective“
Worum geht es?
Man nehme: zwei ungleiche Cops, die schier unendlichen Sümpfe von Louisiana, einen mysteriösen Ritualmord an einer jungen Prostituierten – so weit, so klischeehaft. „True Detective” gelingt es allerdings, aus den einzelnen Ingredienzen einen verstörend-komplexes Mini-Universum aufzubauen. Was die Serie zu einer der besten Serien der vergangenen Jahre macht, ist auch die Entschleunigung. Zwei unterschiedliche Erzähl- und Zeitebenen und eine Vielzahl von Dialogen bieten den Protagonisten genügend Zeit, sich zu entfalten und den Zuschauern die Möglichkeit, mit den Protagonisten über all diese Fragen nachzudenken, auf die wir alle keine Antwort haben, seien sie nun religiöser, sozialer oder schier existenzieller Natur. Die zweite Staffel fällt im Vergleich zu Staffel 1 ab, was auch an dem neuen Setting und Schauspielern liegt.
Für Fans von:
- verstörend komplexen Charakteren
- philosophischen Grundlagendiskussionen/existenziellen Fragen
- richtig cooler Filmmusik
- Horror-Mystery-Flair
- extrem guten Schauspielern: Woody Harrelson und Matthew McConaughey in Staffel 1, in der zweiten Staffel Colin Farrell und Vince Vaughn
Key Facts:
Staffel 3 startet am 13. Januar 2019 in den USA. In Deutschland gibt es die Staffel ab 14. Januar 2019 bei Sky Atlantic HD. Hauptdarsteller in Staffel 3 ist der aus „Moonlight” bekannte Mahershala Ali. Die ersten beiden Staffel gibt es bei Amazon Prime.