Neue Singles


Unsere Single des Monats ist zwar nicht mehr so ganz brandneu, kam fürs letzte Heft aber zu spät: Dave Edmunds mit „Singing The Blues/Boys Talk“ (Swan Song). Dave singt nicht nur den (kommerziellen) Blues, er spielt ihn auchl Die Single läßt vergessen, daß Rockpile sich derzeit oft wie eine Horde mißgelaunter Veteranen auf die Bühne wälzen. „Boys Talk“ ist übrigens (klar!) die Antwort auf das Costello-Stück „Girls Talk“, das D. Edmunds bekanntlich auf seiner letzten LP hatte. Und darin kommen nun alle Damen der Rockgeschichte von Delilah, über das Girl von Ipanema und der Good-Golly-Miss-Molly bis hin zu „My Sharona“ vor!

Die neue Single von Birth Control, „Pick On Me“. (Ariola) ist kurz charakterisiert: es klingt, als habe sich Uriah Heep zu Zeiten, als sie mit Sänger John Laughton einen kurzen Leistungsanstieg zu verzeichnen hatte, mit Disco verbrüdert. Kann man hören. Manicured Noise starten ihr Single-Debut mit einer Doppel-A-Seite:

„Mojkow 1980 / Metronome“ (Charisma/Pre). Verlangsamter Ska-Rhytmus bei „Moskow“ mit breitem Saxophon und Dub-Effekten. „Metronome“ entstand nach ähnlichem Muster, klingt jedoch prägnanter. Weiter im Ska: The Beat erreichen mit „Hands Off…She’s Mine“ (Arista) zwar nicht ganz die Form von „Tears Of A Clown“, bereiten der Skanking-Gemeinde mit Sicherheit aber noch genug Spaß. Die Regents mit „7teen“ (Rialto) bedienen sich einer eigenartigen Mixtur bewährter Trendmittel: Schleppender off beat vermischt sich mit Spurenelementen aus aktuellen Ideen der vergangenen zwei Jahre und setzt noch einen Tupfer Romantisches drauf. Klingt manchmal seltsam aber nicht uninteressant und erinnert manchmal an die Buggles. Die haben wieder eine Single aus ihrer LP ausgekoppelt: „The Plastic Age“ (Island): ein konsequentes follow up zu „Video Killed The Radio Star“. Eingängiger Computer-Pop treibt verspielte synthetische Blüten, die kaum von den echten zu unterscheiden sind. . . Ebenfalls perfekt produziert: The Dublicates mit „I Want To Make You Very Happy“ (Stiff). New Rock, New Pop… wie auch immer: der Titel geht straff und dynamisch über die Bühnel Zum Schluß noch ein Tip für alle, die Sinn fürs Kuriose haben: Don Armando’s Second Avenue Rumba Band mit l’m An Indian Too“ (Island). Stammesrhythmen dienen zur Stütze für einen simplen Kinderreim, ein origineller Disco-Ringelrein für Heran-bezw. Erwachsene.

gm