Neue Singles
…oh yeah, oh no, oh yeah, oh no (dröhn!) …“Butcher Baby“, Plasmatics (Stiff/Teldec)…(wham!)…oA yeah, on no, ohyeah, ohno, ohyeah (jaul!)… oh yeah, oh no, oh yeah, oh no… Kreissägeeeeääähhh… aus! Hm! War‘ als Video wohl besser geeignet.
Und dann Ian Dury. „I Waiuia Be Straight“ (Stiff/Teldec). Und das nach Sex And Drugs And Rock And Roll. Dieser obskure Vorbote seiner neuen LP besitzt trotz R&B-Basis wenig Spontanität, klingt viel zu konstruiert, bietet eher etwas für den Kopf als für die Beine. Weitaus mehr Temperament besitzt da der alte Gun-Titel „Race With The Devil“ (Bronce/Ariola), aufpoliert von der Mädchenband Girl School. Die Leadgitarre meistert ihre schlingernde Bahn so souverän, daß es bereits zu einer Lobeshymne mit chauvinistischem Unterton kam, die sinngemäß lautete, dies sei schon toll – wenn die das wirklich selbst gespielt haben, die Mädchen. Wenn sie demnächst mit Motörhead auf Tournee gehen, können sie’s ja beweisen.
Das Hamburger Zick Zack-Label (Vertrieb über Rip Off) veröffentlicht zur Zeit die avantgardistischsten/originellsten/ausgefallensten Ideen: Zufällige kleine Kunstwerke, spontane Statements, musikalische Minimalart, genial oder völlig daneben – alles in kleiner 1000er Auflage. Da wären Ede und die Zimmermänner (aka Skafighter) mit locker gespieltem Ska/Calypso, dem 50er Jahre Schlager im Kopf und deutschen Texten voller (Schein)-Banalitäten. Macht einen intelligenten Eindruck. Intellektuell, fast existentialistisch arbeiten die Nachdenklichen Wehrpflichtigen. Zwischen der Adaption der Green Barretts-Ode (Hier:. 100 Mann und ein Befehl und ein Krieg den keiner will…) und der „Arbeitereinheit“ freie Rezitation zu noch freierem Schlagzeug, vor allem aber Saxophon (ich glaube von Frieder Butzmann). In die Nähe der kabarettistischen Liedform bewegt sich schließlich Freiwillige Selbstkontrolle. Die Texte überzeugen eher, wenn sie ihre Akzente durch die Musik erhalten, in diesem Falle ein entscheidendes Zusammenspiel. Auf allen Singles sind übrigens vier Titel gepreßt.
Zum Schluß noch etwas Neues von John Foxx: „Burning Car“ (Virgin/Metal Beat), ein gelungenes synthetisches Stück mit gespenstischer Atmosphäre, dazwischen spitze schmerzende Funken – exakt, die Stimmung, die einen umgibt, wenn man nachts auf verlassener Straße neben einem brennenden Wagen steht. Außerdem ist Herbst. 9 1 „