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Letzte Nachrichten aus dem Seniorenheim bestätigen: Es kracht wieder einmal gewaltig unter den Steinen! So weigerte sich Herr Mick „Jogger“ Jagger, für eine US-TV-Station gleichzeitig mit Herrn Keef „Sir“ Richards interviewt zu werden. Was natürlich Spekulationen über eine eventuelle Tournee im Herbst wieder zunichte macht. Außerdem wurde Herr Jagger dabei beobachtet, wie er in New York und Los Angeles bei diversen Studiomusiker-Größen vorstellig wurde, um eine Begleitband für persönliche Bedürfnisse zu rekrutieren.
Ist das das Ende? Nein, noch nicht, sagen die Herren Geröllheimer! „Denn“, so Ronnie Wood, „läuft die Platte (DIRTY WORK) gut – ist alles in Butter; geht sie den Bach runter, dann wollen Keith und ich uns um einen anderen Job bemühen.“ Es bleibt also abzuwarten — was Herrn Wood, wie man im Foto sieht, nicht unbedingt schwerfallen sollte…
Es ist wirklich unglaublich, welche Dimensionen der Erfolg unserer liebsten Hausmannskost-Kapelle The Dire Straits annimmt. Jenseits des Äquators, „down under“, dort, wo seltsame Tierchen mit angeborenen Tragetaschen frei herumhüpfen dürfen, brechen die Briten alle Rekorde. Vier Konzerte, die in einer fast 12.000 Zuschauer fassenden Arena in Sydney angekündigt wurden, waren innerhalb einer einzigen Stunde ausverkauft. Zusatzkonzerte wurden anberaumt, und man schloß die Kassen erst, als die 20. Wiederholung (!!) ausgebucht war. Und als in Kiwi-Land dann die Fluglotsen streikten und der Verkehrsminister intervenierte, man müßte doch wenigstens die Band zu ihrem nächsten Gig fliegen, wurde sogar der Arbeitskampf für Knopflers Kombo unterbrochen.
Ehre, wem Ehre gebührt! Und so geschah’s, daß ein Britannier mit Namen Roger Pearson einer genialen Eingebung folgte, und kraft seiner eig’nen zwei Hände jenen Mann in Gips und Fiberglas faßte, der wie kein zweiter die Populärkultur der letzten Jahre prägte: seine irische Hochheiligkeit Bob Geldof. Um dem gigantischen Monument die notwendige Würde zu verleihen, würde der Künstler das Werk auch gerne in Bronze gießen, was allerdings immense Kosten verursacht. Spenden werden erbeten. Am besten uns überweisen, wir leiten’s schon weiter …
Bob selbst war zu keiner kunstkritischen Stellungnahme fähig; er steht zusammen mit den Boomtown Rats wieder in einem Londoner Aufnahme-Studio, um unter der Leitung von INXS-Produzent Chris Thomas das nächste Album einzuspielen.
Letzte Woche gab seine stimmliche Herrlichkeit Al Green eines seiner seltenen Konzerte in Los Angeles. Dabei wurde auch ein junger Mann beobachtet, vielleicht 16 Jahre alt, mit einer grünen Gesichtsmaske getarnt und mit zwei Leibwächtern bewaffnet. Branchenkenner tippten auf einen gewissen Michael Jackson, wer immer das sein mag …
Österreichs reichster Popstar —- neben Karajan -— errechnete für ein britisches Magazin, wie lange er nun Alete für seinen „Gschroppn“ (Nachkomme, Kleinkind) kaufen könnte. El Hölzulus, auch Falco genannt, kam auf satte 400 Millionen Lichtjahre …
Gloria in excelsis deojdorante! Yoko, die Himmlische, zeigt Gnade und gibt den unweisen Amerikanern eine neue Chance. Nachdem ihr erster Neun-Städte-Tournee-Versuch bei praktisch gar keinem Kartenvorverkauf eingestellt werden mußte, erfreut sie nun die Massen mit einem neuen Anlauf. Frau Ono will vier Städte konzertant beglücken. Gebucht werden nun kleinere Clubs …
Während Freund Bruce sich an der Steilküste zum Pazifik (im Einzugsbereich von Los Angeles) ein schmuckes Häuschen einrichtet, sucht einer der Nachbarn das Weite; Herr Zimmermann, auch unter dem Namen Bob Dylan aktenkundig, beauftragte einige Makler, ein geeignetes Domizil in New York zu suchen. Wahrscheinlich hat er was gegen Neureiche. Außerdem sprach Bob .The Legend“ Dylan, daß er beabsichtige, mit den Teenyboppern der Grateful Dead ein paar Gigs zu spielen. Die Tournee im Sommer möchte er allerdings mit Tom „Koteletten“ Petty bestreiten.
Was wiederum Herrn Neil „nicht-mehr-ganz-so“ Young zu einigen spitzen Bemerkungen veranlaßte. Bob ließ sich nicht lumpen und ging (s. Foto) dem Meister des Nasalgesangs an die Gurgel. Feine Sitten …
Abteilung-, Wir hatten’s ja geahnt“: Kaum hat sich der mächtigste Zombie aller Zeiten — Bonzo Reagan — im wirklichen Leben seiner glorreichen Leinwandvergangenheit entsonnen — .Schieß zuerst, dann stelle Fragen“ — schon kommt musikalische Unterstützung aus den eigenen Reihen. Die in New York ansässige Band Hit Squad glänzt mit dem überaus substanziellen Song „The Lybian Hit Squad“, während der weltberühmte Singer-Songwriter Joseph Nicoletti eine Hymne auf „Freedom (The Anti-Terrorist-Song)“ jubiliert. Die etwas härtere Version wollen die Dead Kennedys liefern: »Fuck Khadafi In The Ass!“
Notleidende dieser ganzen Misere sind wieder einmal wir Mitteleuropäer, die nun auch entertainmentmäßig buchstäblich in die Röhre gucken dürfen. Aus Angst vor den zwei Intelligenzbestien und deren Schlagabtausch, sagen immer mehr amerikanische Künstler Europa-Verpflichtungen ob. Darunter Lou Reed, Patt Labelle, Prince …
Äußerst seltsam kam die Zusammenarbeit der britischen Mischpult-Tüftler Art Of Noise mit dem Gitarrenhelden der 50er Jahre, Duane Eddy, zustande. Anne Dudley spielte ihrem Bandkollegen J. J. Jeczalik übers Telefon einen neuen Mix einer AON Nummer vor, als plötzlich jemand in die Leitung reinknackte. Es war Bingo.U! — der gute alte Duane, der sich nichts Sehnlicheres wünschte, als mit diesen Misch-Wizards zusammenzuarbeiten. Gesagt — getan, und wer’s glaubt, wird selig …
HEIA SAFARI!
Die Flinten geputzt -— auf gehts mit Rob Halford zur Großwildjagd. Die Beute, die der Judas Ober-Priest erlegte, wird zwar Feministinnen nur mäßig munden, aber Hey: Wenn nicht im Heavy Metal — wo sonst noch darf man den Macho nach Herzenslust raushängen lassen?! Dabei wirkt Haiford, inzwischen auch schon 40 Jährchen alt, zahmer denn je. Die Haare frisch gelockt, hat er selbst seine abgewetzte Biker-Kluft gegen polierte Edel-Nieten eingetauscht. Ob’s auch live gelackter zugeht, werden wir im Herbst erfahren, wenn der „Turbo Lover“ samt Band durch Deutschland braust.
Häppi börsdäi tu ju, häppi börsdäi tu ju! Der große Miles Davis feiert am 25. Mai seinen 60. Geburtstaa. zu dem wir allerherzlichst gratulieren, beltsam allerdings, was sich der begnadete Trompeter auf seine alten Tage für Geschmacksirritationen leistet. So verpflichtete Miles für sein nächstes Album die mittlerweile doch recht er-L.A.hmten Westküsten-Menschen von Toto als musikalischen Beistand.
Wenn wir schon von älteren Semestern sprechen, sollte bemerkt werden, daß auch die Herren Gregg Allman und Dickey Betts wieder zueinander gefunden haben. Die alten Streithähne der Allman Brothers Band werden im Sommer gemeinsam auf US-Tour gehen, Cindy Lauper gibt’s auch wieder. Ihr nächstes Werk ist schon in der Mache, wobei eine kuriose Gästeliste die Herzen und Ohren erfreuen soll. Mit dabei z.B. Schräg-Gitarrist Adrian Belew!
Na? Ist er nicht ein strahlender Sieger? David Johanson (r.j, einst schillernder Frontmann der Prä-Punk-Legende The New York Dolls, räumie bei der diesjährigen Verleihung der New York Music-Awards möchtig ab. Vor allem seine unter Pseudonym abgehaltenen Shows (als Buster Poindexter) waren Anlaß für die Jury, gleich zweimal für das Gummigesicht zu stimmen. Die Preise wurden von Paul Simon und Yoko Ono überreicht, die mit der ausgelassenen Art des nicht mehr ganz nüchternen David sichtlich nicht recht umzugehen wußten.
Und wer glaubt, daß die einst so richtungsweisenden Musikusse der Berliner Formation Spliff wegen immer magerer werdender Geschäftsabschlüsse die Löffel abgegeben hätten, sieht sich getäuscht. Bei einer offiziellen Einweihungsfeier der Spliff-Studioräumlichkeiten sickerte unlängst durch, daß man bereits fleißig am nächsten Projekt basile, wozu auch ein neuer Sänger aus dem fernen Amerika eingekauft wurde. Interessant, daß bei dieser Party mehrere Herrschaften einer Münchner Plattenfirma anwesend waren; bislang arbeitete man ja bekanntlich mit Frankfurtern. Und der Heil Reinhold, seines Zeichens Tastenfurioso, produziert zur Zeit die schöne Kim Wilde in London …
Die Erlösung: Adam Ant hat beschlossen, nie wieder Musik zu machen! Die Strafe: Sylvester Stallone macht ’ne Platte! Die Perversion: Jean Jacques Burnel (The Stranglers) sammelt Frösche (tote). Er soll bereits 500 Exemplare besitzen. Die Selbsterkenntnis: George „Boy“ O’Dowd hat zur Zeit seinen Anufbeantworter mit dem Evergreen der Smiths „Heaven Knows l’m Miserable Now“ bespielt.
Duran Durans Trommelartist Roger Taylor hat die Band verlassen. Der Streß sei ihm halt doch zuviel geworden, er möchte sich nun den Traum eines schlichten Farmerdaseins erfüllen. Gehabe er sich wohl. Cait O’Riordan, die einzige Dame im trinkfesten Verein zur Förderung irischen Liedguts, auch The Pogues genannt, wird im Sommer heiraten und bald darauf Nachwuchs erwarten. Pappa und Gatte ist Herr Declan Patrick Aloysius McManus, der in einem früheren Leben einmal Elvis Costello hieß. Auf die Frage, ob’s denn ein Junge oder ein Mädchen werden soll, antwortete die Mutti in spe: „Egal, Hauptsache es wird ein Pogue!“
Na, wollen wir dem kleinen Racker zumindest wünschen, daß er weder Guiness statt Muttermilch, noch ein so ausgesprochen schönes Gebiß wie das des Sängers Shane bekommt.
Wer heutzutage alles ohne einen Plattenvertrag dasteht, ist schon seltsam. Motörhead zum Beispiel. Trotz schweinegeilem, fertigen Produkt —- produziert vom New Yorker Kultmann Bill Laswell (!) — findet sich einfach keine Firma. Oder Prima Nina, die ihren fast schon gesicherten Vertrag mit Warner Brothers nun doch nicht bekam. Warum? Insider vermuten, die große CBS, die Nina nach einigen typischen Hagen-Eskapaden feuerte, hätte mit konspirativen Mitteln das Warner-Abkommen verhindert, nur um unserer Göttin der Ekstase zu zeigen, daß mit einem Medien-Giganten nicht zu spaßen ist.
Vielleicht sollte sie mal mit Diplomaten-Dieter aus Zürich reden, der sein eigenes Label gegründet hat. Yellos Herr Meier präsentiert auf „Dome“ demnächst den Neo-Berliner Kiev Stingl und Madame Monamur, die zeitweise von Koryphäen wie dem Neubauten-Mufti unterstützt wird.
Und noch ein Label: Die bislang nur Inhalierern von Blaudunst bekannte Firma Philip Morris will bald auch in der Musikszene ein kräftiges Wörtchen mitreden. Erste Acts: Die Amerikanerin Phyllis Rhodes und der Münchner Soft-Rock-Spezialist Franz Böntgen. Zudem ist der Schauspieler Uwe Ochsenknecht („Männer“) im Gespräch, der ja — ähnlich wie Grönemeyer — eigentlich immer schon Musiker war. Michael Schenker scheint’s auch wieder zu packen; sein neuer Sänger heißt Robin McAuley. Außerdem spielt unser vielgeliebten Saitenderwisch als Anheizer für Bruderherz Rudi, der mit seinen sticherprobten Scorpions ein paar Festivals im Sommer zu bespielen gedenkt. Interessantes gibt’s von John Cale zu berichten. Zur Zeit arbeitet der exzessive Waliser an einer Orchesterpartitur, die schon im Herbst als fertiger Tonträger erhältlich sein soll. Dieser Ausflug in die Gefielde der E-Musik dient der Vertonung von mehreren Texten des genialen irischen Schriftstellers und Trunkenboldes Dylan Thomas.
Journey sind nun schon die zweite US-Band (nach Van Haien), die trotz neuer LP kein Video zu den möglichen Single-Hits anbieten. Man beabsichtige, so ein Sprecher der Band, zeitlose Songs zu schaffen, die durch die kurzlebige Videovermarktung nur verheizt würden.