„Als meine Tochter das jämliche Licht unserer Erde erblickte, war dies für mich wie das Öffnen einer lange verschlossenen Tür tief in mir drin“, erzählt uns Seine Irische Blaublüte Chris de Burgh. ,All die massiven Gefühle und die weite Erkenntnis, die mit einem Mal mein ganzes Leben veränderte!“ Und so widmete der Künstler seinem allerliebsten Töchterchen eine zarte Weise, die schlicht den Namen des Mädchens zum Titel hat: „Rosanna“ ward sie genannt und soll sensible Menschen gar zu Tränen rühren. Zu hören ist dies Werk auf des Barden letztem Tondokument INTO THE LIGHT…
Kommen wir zum Princen, dem purpurnen Gott der Triebe, der sich neulich bei „Van Cleef & Arpels“ in Beverly Hills einen stilvollen Chronometer fürs zarte Ärmchen ausgeguckt hat. An sich nichts Außergewöhnliches, hätte unser Lustbolzen den guten Mann hinter der Kasse nicht gefragt, ob denn dieses Stück ein Einzelexemplar sei. Nein, antwortete man dem Princen, es gäbe insgesamt drei. „Na, dann packen Sie mir bitte die restlichen zwei auch noch ein“, sprach der Zwerg, legte die erforderlichen 30.000 Dollar auf den Tisch, und entschwand …
In L.A. kursiert übrigens das Gerücht, Frau Hagen Nina möchte mit Herrn Bingenheimer Rodney — seines Zeichens Westküsten-Kult-Deejay — in den Stand der Ehe treten.
Und bitte — was hat in einem kulturell so hochwertigen Printmedium wie ME/Sounds dieser Rambo-Trotiel samt Gattin zu suchen? Nun, Sylvester wurde in Hollywood mit mehreren „Goldenen Truthähnen“ geehrt. Fürs schlechteste Drehbuch, als schlechtester Regisseur und natürlich als schlechtester Schauspieler („Rambo“ und „Rocky IV“). Ja, Leute, es gibt da drüben noch Menschen mit Hirn.
Nicht so die greisen Hampelmänner der Beach Boys, die sich doch tatsächlich mit aller Gewalt an den Patriotismus-Zug in den Staaten ranschmeißen. Titel der nächsten Platte MADE IN THE U.S.A.
„Miami Vice“ ohne Don Johnson, das wäre wie Schimanski ohne Herrn George. Und als es vor einigen Wochen zu den Gagenverhandlungen für die nächste Saison der erfolgreichsten US-TV-Serie aller Zeiten kam, setzte Parade-Yuppie Johnson alles auf eine Karte. Mit Erfolg. Sein Lohn stieg von 35.000 auf über 100.000 US-Dollar. Wöchentlich.
„Miami Vice“ kommt übrigens gegen Ende des Jahres endlich auch in deutsche Kanäle.
Cindy Lauper läßt auch wieder einmal von sich hören: Zusammen mit Patti LaBelle und Billy Joel nahm die Fetzenlady in New York zwei Duette zur Vervollständigung ihrer lange überfälligen LP auf. Cindy covert darauf auch Marvin Gayes „What’s Going On“.
Andy Taylor ließ seine Duran-Kollegen im Stich, als diese ihr nächstes Werk in Angriff nehmen wollten. Lieber tourt der Gitarrist an der Seite von Belinda Carlisle durch den Osten der Staaten und kümmert sich um sein eigenes Album. Kein Wunder, daß sich da die Herren Musiker um anderweitige Betätigungsfelder umsehen. So plant Tastendrücker Nick Rhoades im Londoner Stadtteil Mayfair eine Boutique zu eröffnen. Gattin Julie Ann soll dabei helfen, was um so verständlicher wird, wenn man weiß, daß der Schwiegerpapa eine Modenhaus-Kette in den Staaten besitzt.
Und hier die Blitznachrichten: Nik Kershaw lehnte ein Angebot Phil Collins‘ ab, der gerne sein nächstes Album produziert hätte. Nikki macht’s lieber selber *** Tina Turner wird sich mit Eric Clapton duettieren *** Mick Jagger schreibt mindestens einen Song für James Browns nächste LP ** Kraftwerk beenden zur Zeit ihre Arbeiten für ein neues Produkt in New York. Arbeitstitel für das im Herbst angekündigte Stück Musik: TECHNO POP ** Soul-Veteran Lamont Dozier hat sich mit Simply Reds Mick Hucknall zusammengetan, um ein paar soulige GustoStückerl herzustellen *** „Franks Wild Years“ heißt das von Tom Waits geschriebene Theaterstück, das kürzlich im Chicagoer „Briar Street Theatre“ Premiere hatte und Waits selbst in der Hauptrolle zeigt! Erste Kritiken schwelgen in Euphorie.
Langsam wird’s unheimlich: Peter Gabriel, Mike & The Mechanics, GTR mit dem greisen Steve Hacken, Phil Collins und die Firma, der wir das alles noch zu verdanken haben: Genesis. Keine Band harte zu keiner Zeit so viele Ableger in den Charts vertreten. Geht dies mit rechten Dingen zu, oder haben wir hier ein Art-Rock-Revival?
Knapp an einer Tragödie vorbei ging Marc Almond, der plötzlich erfahren mußte, daß sein wöchentlicher „Dallas“-Termin vor der BBC-gefütterten Glotze durch die Fußballweltmeisterschaft nicht mehr stattfinden konnte.
„Fast hatte ich mich von der nächsten Brücke gestürzt“, jammerte der sensible Zeitgenosse. Doch verzaget nicht, ihr Freunde der Ewings, die allwissenden News verraten Euch exklusiv: Alle diesjährigen Folgen sind nur ein einziger Traum Pamelas, auch die Ermordung Bobbys und was sonst noch so southforkmäßig abging. Die Drehbuchautoren mußten doch Bobby wieder plausibel in die Handlung einführen und erklärten die gesamte letzte Saison zum Hirngespinst. Traumhaft!
Und wieder einmal zeigte uns Deutschlands seriösestes Nachrichtenmagazin, daß wir normalsterblichen Schreiber-Fuzzis für die wirklich essentiellen Meldungen viel zu langsam sind. In seiner schier unnachahmlichen Art berichtete das reich beBILDerte Blatt vom jüngsten britischen Pop-Skandälchen. Ja, ihr da draußen, Georgie-Boy ist drogensüchtig! Der gute Bub ist so fertig, daß er sich nur mehr zu Hause einsperrt und sich dem Kokainschlaf hingibt. Wir entschuldigen uns hiermit aufrichtigst bei unseren Lesern, daß wir diese Meldung einfach verschlafen haben. Um eventuelle Spekulationen aber sofort zu entkräften, sei vermerkt, daß ME/Sounds diese Schlafdroge nicht verwendet. Wir empfehlen vor dem Schlafengehen nur Wasser und eine CD (am besten New Äidseh).
Wo wir schon bei Giften aller Art sind: die äußerst vielversprechende schwedische Formation Commando M. Pigg weilte vor kurzem in unserem Lande, um ihr letztes Produkt TIME BEATS promotiontechnisch zu pflegen. Da zwischen den beiden Ländern frappierende Unterschiede in der Preisgestaltung diverser geistiger Getränke herrschen (die Flasche Bier kostet da oben wuchtige 10 Mark!), war es nur verständlich, daß die Herrschaften dem Augustiner-Edelstoff nicht widerstehen konnten. Das Tagespensum betrug zwischenzeitlich ca. 18 Flaschen pro Mann.
Auch ein wenig zuviel erwischt hat David Lee Roth, der mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hat. So gut er hier rechts auch den Bauch einzieht, der einzige Grund, warum er dem US-Musikfernsehen MTV den Zutritt zu seiner im Radio langesweit gesendeten LP-Premierenparty untersagte, sind ganze fünf Kilo zuviel auf der Waage.
Die ME/Sounds-Abteilung News schätzt sich überglücklich, Ihnen mitteilen zu dürfen, daß unsere Lieblings-Beatgruppe nach schwierigen Verhandlungen mit mehreren Plattenfirmen nun wieder einsatzbereit ist. Wir freuen uns jetzt schon auf die erste Single von Tony, Gary, Martin, John und vor allem Monsterbumser Steve, die den fast schon programmatischen Titel „Fight For Ourselves“ trägt. Tja, Leute … Spandau Ballet sind wieder da!
Lange nix mehr von Bruce gehört, gell? Nun, Bruce-Juice verschanzt sich zur Zeit hinter New Yorker-Studiomauern, wo ein neues Album für eine Veröffentlichung Ende des Jahres hergestellt wird. Mittlerweile geht die Schauspielerkarriere der Frau Gemahlin weiter nach oben: Im Herbst spielt Julie-Anne Springsteen ihre erste Filmrolle in Paris. Doch sollte jemand ständig Bescheid wissen müssen, so sei auf den Telefonservice einer Bruce-gläubigen Gemeinde in L.A. hingewiesen. Wer seine Telefonrechnung nicht selbst bezahlt, wählt: 001-213/2057980.
Was ist mit Michael Jackson hs? Zahnoperation? Unfall beim Versuch, nicht vorhandenes Barthaar zu entfernen? Oder nur Angst vor bösen Bazillen in der aromatischen Smog-Glocke von EI.Ä.? Wir wissen es! Michael suchte Doc Brinkmanns Kollegen in Beverly Hills auf, die mit einem sauberen Schnitt in die Kinnspitze dem Reserve-Zoologen den Wunsch nach einem netteren Äußeren, in diesem Fall ein spitzbübisches Grübchen, erfüllten. Zur Besichtigung ist das Werk freilich noch nicht freigegeben, doch rechnen wir mit der restlosen Verheilung aller Spuren in den nächsten Wochen.
Freundin Diana Ross macht sich Sorgen um die Hygiene. Neuerdings schmückt Gnädige Frau ihre Konzertverpflichtungs-Verträge mit einer Klausel, die das unzerstörte Desinfektionssiegel auf jeder Garderoben-Klobrille garantiert!
Wir kommen zu den Kurznachrichten, Abteilung: Guter Geschmack. Sick Sick Sprudelnick wurden bei einem TV-Festival im italienischen Siena von der Bühne gepfiffen.
Ohne Mastermind Tony James allerdings, der zu dieser Zeit in New York weilte, um eine gar nicht mal so schlechte Vorstellung als MTV-Guest-Veejay abzuliefern. Vix, Sprecherin der nettesten und besten Mädchenband Großbritanniens We’ve Got A Fuzzbox And We’re Gonna Use It, sagte: „Wir sind olles, was Sigue Sigue Sputnik gerne sein möchten … inklusive weiblich!“
4000 Fans kamen neulich zu einem Einstürzende Neubauten-Konzert in Vancouver, Kanada!
_,Sc/?ai/sp/e/e/-„Dolph Lundgren kaufte sich für 25.000 Dollar Klamotten bei Giorgio Armani. Zu Hause angelangt, sah sich unser armer Dolphi mit seinem Hausdrachen, .Frau“ Grace Jones konfrontiert, die dem Outfit nun überhaupt nichts abgewinnen konnte. Grace verbrannte kurzerhand den Krempel …
Abteilung — „Wußten Sie schon …“
… daß David Bowie wieder einmal Iggy Pop produziert?
… daß Eric Burdons Autobiographie demnächst bei Faber & Faber unter der Aufsicht von Pete Townshend erscheinen wird. Titel: ,1 Used To Be An Animal But l’m Alright Now!“
… daß DAF im Oktober mit enormem Aufwand auf Tour gehen? Mit dabei: drei afrikanische Perkussionisten und zwei Deejays, darunter Seine Hoheit Westfalia Bambaata, Europameister im Scratchen.
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