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Als Mann saftig und knackig bis ins hohe . Alter — mit dem „Delilah“-Hometrainer kein Problem: „Seitdem ich jeden Tag auf meiner Delilah trainiere, singe ich wieder Pop-Zwerge von Prince bis Mick Jagger an die Wand“,scrt wärmt Alt-Bariton Tom Jones und freut sich zugleich: „Zu meiner Zeit waren eher weibliche Typen wie die Beatles gefragt. Heute hat Männlichkeit endlich wieder ihren Wert bei Damen.“

Sprach’s und tritt mit der Vollton-Version des Stones-Klassikers „Satisfaction“ auf seiner aktuellen LP gleich den drallen musikalischen Beweis an.

¿ An Michael Jackson traut sich der Oldie im Moment nicht ran — aus Pietätsgründen: Der gesichtschirurgenverwöhnte Großverdiener trauert um seinen besten Freund. Der Schimpanse Bubbles wurde auf der Jacksonschen Märchen-Farm von einem Gärtner überfahren — und der lenkte pikanterweise eine Nachbildung des „Batmobile“. Musikalisch fängt sich der Kleine nach dem Rauswurf von Ersatz-Vater/Manager Frank Dileo langsam wieder, seine geschäftlichen Interessen läßt er letzt von Prince-Rechtsanwalt John Branca vertreten. Erstes Produkt dieser neuen Beziehung wird ein Greatest Hits-Doppelalbum zu Weihnachten werden. Wenn sich das gut verkauft, wird sich Michael notfalls auch das Schweigegeld für Dileo leisten können. Der schwergewichtige Ex-Manager will — so das heißeste Gerücht aus dem Jackson-Lager — satte 120 Millionen Mark dafür, daß er seine Informationen über Michaels Privatleben nicht veröffentlicht. ¿ Durchs Leben kämpfen müssen wird sich auch Tyson, die zwei Monate alte Tochter von Dance-Star Neneh Cherry. Deswegen wählte Neneh auch jenen seltsamen Vornamen: „Ich wünsche mir, daß sich die Kleine genauso gut durchboxt wie Boxweltmeister Mike Tyson.“

Vorher muß sich das Kind erst einmal an die — meist verkehrt herum aufgesetzte Mütze von „Bomb The Bass Tim Simenon gewöhnen — der hängt seit Nenehs Album RAWLIKE SUSHI verdächtig oft bei den Cherrys rum.

¿ Die beiden nächsten Promi-Töchter sind schon einen entscheidenden Schritt weiter — sie haben die Pubertät bereits hinter sich: Während Freak-Franks Tochter Lala Zappa „ohne Hilfe von meinem Dad“

(Was soll sie sonst auch sagen) in dem Science-Fiction-Streifen „Watchers“ den Grundstein ihrer Schauspieler-Karriere legt, versucht sich Bons Cousine Jodi Bongiovi als Sängerin in einer Rock-Kapelle. Ihre Entschuldigung ist ausnahmsweise sogar wahr.- “ Ich habe schon zwei Jahre vor Jon meine ersten Gigs gespielt und mich bis jetzt gescheut, unter meinem Namen eine Platte zu machen. Jetzt bin ich es leid, noch länger warten zu müssen.“

¿ Das hat er nun davon, der Yussuf Islam alias Cat Stevens, daß er in dem dummblinden Chor seiner Mullah-Oberen mitsang und den Mordaufruf gegen Salman Rushdie („Satanische Verse“) verteidigte. Überall in Amerika verschwinden seine alten Platten aus den Läden. In Los Angeles wurde es noch härter: Tom Leykins, Moderator der örtlichen Radiostation KFI 630, zermalmte demonstrativ 2000 Stevens-Alben mit einer Dampfwalze.

¿ Wesentlich konstruktiver engagiert sich derzeit David Bowle. Der „Spider From Mars“ mag nicht mehr länger Superstar sein, er taucht jetzt in einer anonymen Band unter. In Kürze erscheint das Album Tin Maehine mit David als Sänger: „Es ist großartig, endlich wieder mit einer richtigen Band zu arbeiten“, schwärmt Bowie, „denn wir schreiben und spielen absolut gleichberechtigt miteinander. ‚ Musikalisch wird Bowie kaum wiederzuerkennen sein, dennTinMachine macht den Sound, den Bowie privat gerne hört: „Genaugenommen, irgendwo zwischen Gene Krupa, Charles Mingus, Jimi Hendrix und Glenn Branca.“ Erste Vorab-Hörproben des Albums TIN MACHINE bestätigen die Richtung, in die der Sänger will.

¿ Wer diese unorthodoxe Wendung nicht mitvollziehen kann: Im Sommer erscheinen auf dem amerikanischen CD-Label Rykodisc alle alten Bowie-Alben, die bislang nur auf Vinyl zu haben waren (einschließlich ZIGGY STARDUST und SPACE ODDITIY).

Einsteigen, Türen schließen, eine neue rasende Fahrt des weltweiten Benefiz-Karussells beginnt. Nach dicken Fischen, Virus-Trägern und Negerkindern schlägt das Herz der Popstars jetzt für die Bäume — sie alle wollen den südamerikanischen Regenwald retten. Sting unterbricht dafür seine Sanges-Karriere und geht mit Indio-Häuptling Raonl auf Promo-Tour von Bush bis zum Papst. Eingedenk der 60 Fußballfelder Wald, die pro Tag am Amazonas vernichtet werden, holzen auch Ringo Starr und Belinda Carlisle kräftig mit: „Spirit Of The Forest“ heißt ihre Charity-Single. Wald-Aid Nummer drei ist das im Juni erscheinende Album RE-QUIEM FOR THE AMERICAS mit Beiträgen von Simon Le Bon, Jon Ander«™ Cmra Jones, Susanna Hoffs und Toni Childs. Den Verkaufserlös teilen sich US-amerikanische Indianerkinder und zwei Regenwald-Hilfsorganisationen.

¿ Eine Vision ganz anderer Art hatte INXS-Sänger Michael ______ Hutchence:

„Eines Morgens wachte ich auf und hörte eine Stimme sagen: , Junge, es wird Zeit, endlich erwachsen zu werden‘. Ich griff sofort zu meinem Buschmesser und hackte mir die Matte ab.“

¿ Das Trinker-Symbol Tom Waits bleibt dagegen ganz der Alte, wenn er zur Zeit im LA. Theatre Center bei „Demon Wine“ auf der Bühne den Trinker mimt. Waits ist Theater-Freak:

„Der Unterschied zwischen Theater und Film ist wie der Unterschied zwischen einem Guru und einem Elektriker. “ Im Sommer will Tom ein Bühnenstück von William S. Burroughs in Deutschland aufführen. ¿ Schlappe 125 Millionen Mark Gage garantiert der kanadische Tour-Veranstalter Michael Cohl in dem Vertrag, den er jetzt mit den Rolllng Stones _,.,,“ c: _ ….. ———–abschloß. Ein weiterer Antrieb für Jagger/Richards, die 14 neuen Songs, die sie gemeinsam geschrieben haben, mit Wood/Watts/Wyman in Eddie Grants Palast auf Barbados ordentlich einzuproben. Für den Juni sind die Air-Studios auf der Karibikinsel Montserrat gebucht, in der zweiten Augustwoche soll das Album erscheinen.

Derweil brodeln die Tour-Gerüchte. Die Meldung, daß die Stones für den Herbst 20 (!) Tage lang in der Londoner Wembley Arena spielen sollen, wurden von einem Band-Sprecher nicht bestätigt. Sehr wohl aber die (abwechselnden) Vorgruppen: INXS, Living Colourund Guns n‘ Roses. Ein heißer Herbst…

¿ Fünf Nummern kleiner als die karibischen Recordiag-Tempel war das Heimstudio der Rock’rTRoll-legende ÖwcWllWy idyllisch gelegen auf ßerrys Riesen-Farm in Wentzville, Montana — , das bis auf die Grundmauern niederbrannte. Sämtliche Master-Tapes mit den Ergebnissen von sieben Jahren Aufnahme-Arbeit wurden ein Roub der Flammen. Doch Chuck, bislang immer an der schnellen Mark interessiert, gibt sich im Alter plötzlich gelassen: „Alles auf der Welt kommt und gebt, nichts bleibt, wie es war. Es gibt keinen Grund, diesen Dingen einen besonderen Wert zuzumessen.“

¿ Besonderen Wert die ME/Sounds-Redaktion allen Musikern zu, die jenseits aller Synclaviere dieser Welt noch ihr Instrument spielen können. Eine solche Handwerk-Schau ist die von ME/Sounds präsentierte LP MUSIC HANDMADE mit Beiträgen von Jeff Healey bis Jim Capaldi. Für Freunde des puren Mucker-Schweißes verlosen wir je zehn LPs und CDs, von Jeff Healy signiert. Die Frage: Welche Gitarre ziert das „Handmade“-Cover? Antwort-Postkarte bis 5. Juni an die Redaktion, Kennwort „Handwerk“.

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