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Kapieren kann das sowieso keiner. Und während in Arabien für so hehre Ziele wie „Freies Öl für die Freie Welt“ oder die Wiederherstellung des „Freien Fürstentums Kuwait“ gestorben wird, sind wir so frei, nicht jede Reaktion auf den Wahnsinn der Welt gleichermaßen gut zu finden. Protestieren, argumentieren, boykottieren oder „Give Peace A Chance“-Singles kaufen — alles in Ordung. Geleitet von der Theorie, daß positive Gefühle auch positive Energien freisetzen, handeln die Kriegs-„News“ heute jedoch von Rock- und Pop-Stars, die sich mit „Make Love, Not War“ wehren. Und damit nebenbei — wie im Falle der britischen Happy Mondays — ihren Ruhm mehren. Ganz zufällig nämlich war ein Fotograf des Drüsen-Magazins „Penthouse“ dabei, als die beiden Pilz-Köpfe Shauu und Bez in einem Londoner Luxus-Saunaclub Entspannung suchten von den Sorgen dieser Tage. Drei auf interaktive Körper-Reinigung geschulte Bademeisterinnen sorgten dabei für feuchten Rave-Spaß. Ober-Schaumschläger Bez hinterher: .Das war die angenehmste Presse-Aktion, die ich bisher gemacht habe. Ich hätte die ganze Nacht weiterbaden können. Leider war irgendwann einmal das Wasser kalt“.
M War vor 15 Jahren noch der „GebärStreik“ eine beliebte Protestform, so zeigen Sting und seine Frau Trudy Styler nun schon fünf Würfe lang, daß es gerade neuer Menschenkinder bedarf, um die Welt von morgen zu retten. Jetzt freuen sich die beiden darauf, im Juli das halbe Dutzend voll zu machen. Trudy erinnert sich gerne an die letzte Reise in den brasilianischen Regenwald, bei der das Paar in die geheimen Fruchtbarkeits-Riten der Amazonas-Indianer eingeweiht worden war: .Ich wollte kein Kind mehr, aber die Yawalapiti-Frauen gaben mir wieder Mut.“
Doch geplagte Männer-Seelen ankern nicht nur im trauten Ehe-Hafen — auch die einschlägigen Etablissements bekommen verstärkten Zulauf. Drafi Deutscher zum Beispiel, der nimmermüde Sänger, der gerade seine Noch-Ehefrau Isabell Varell aus seiner Walmdach-Villa in Farmsen geworfen hatte,
suchte und fand Trost im „Tanga-Club“ zu St. Pauli.
Der Trost heißt Lidia Ceballos, ist 25 Jahre jung,
kommt aus Honduras und bleibt jetzt bei Drafi immer öfters über Nacht.
Deutscher mußte dabei noch nicht einmal die Katze im Sack kaufen — er sah Lidia im Club in jenem Kostüm tanzen, das vielen Frauen am besten steht. Heiraten will er aber so schnell nicht wieder: „Die letzte Ehe hat mich eine halbe Million gekostet — das muß ich erst mal wieder reinkriegen“.
Summen, über die Pop-Kollege Phil Collins nur müde lächeln kann — er setzte in Deutschland eine Million SERIOUS HITS… LIVE ab. Dafür bekam er seltenes Doppelplatin verliehen. Millionen lieben sie, sie lieben die Millionen — auf dem Feuerschiff „Deutsche Bucht“ in Emden begoß Phil mit seinen Freunden Elton John und Westernhagen diese Erkenntnis mit Ethno-Feuerwasser: Reiswein.
Eher zurückgezogen lebt dagegen im Moment David Bowie. Aus seiner Rolle in „Merry Christmas, Mr. Lawrence“ um das Kriegs-Leid wohl wissend, malt er depressive Bilder wie „Child Of Berlin“ (Foto) und hängt ansonsten als Band-Mitglied mit Tin Machine rum. David:
Boris brauchte vier Sätze, um Nummer Eins zu werden. Uns genügt ein Satz, um Nummer Eins bei der Dame unseres Herzens zu werden. Beispiel aus der kleinen ME/Sounds-Flirtschule: „Wenn der Himmel aus Glas zerbricht, versinkt eine Stadt im Meer.“ Klingt wundervoll, sagt aber nix. Weniger auf den Inhalt, denn auf die Form kommt es auch „Mr. Wunnebars“ Tochter Angie Van Burg an. Ihre erste inhaltsarme Single „Baby, l’m Hot“ steht zwar in dem von musikalischen Weight-Watchers bevorzugten Regal „Song Lite“, dafür stimmt die Form: 90-58-90. Auch sonst bringt sie alles mit, was eine Funzel zum Sternchen macht — blonde Haare, Beine bis zum Kinn, sie spricht fließend Holländisch und Englisch, und französisch soll sie auch ganz gut können.
Fast 20 Zentimeter kleiner als Angie aber genauso eine Meisterin des vollen Körpereinsatzes für die Karriere, Madonna, ist schon wieder auf Jagd nach männlichem Frischfleisch. Mit Erfolg: Auf einer Party des Fotografen Herb Ritts in Malibu tauchte sie ohne ihren aktuellen Boyfriend Tony Ward auf und nutzte die Gelegenheit zum Angriff auf das 19jährige italienische Männer-Model Antonio Sabato. Drei Tage danach verschleppte sie ihn nach dem Abendessen in ihr New Yorker Appartement. Madonna später selbstbewußt zu einer Klatsch-Reporterin: ,lch sah Antonio zum ersten Mal in einem JanetJackson -Video tanzen. Schon damals wußte ich, daß er bei mir viel besser aufgehoben wäre.“
¿ Keine Probleme mit der Frage nach Jäger und Wild hat auch Billy Idol. Auf einer Party in London zeigte er sich wieder einmal als wilder Jäger. Nachdem er bei John Taylors (Duran Duran) Freundin Amanda de Cadenet abgeblitzt war, besann er sich darauf, _ bei dem britischen Model Stacey schon immer mit platten Machismen gelandet zu sein. Seinen silberbeschlagenen Krückstock vermissend, prollte er in die Runde:
.Stacey, ich will mir gar nicht vorstellen, wo du gerade meinen Stock versteckt hast.
Am Stock gehen neuerdings zwei Gepäckträger des Londoner Flughafens Heathrow. Die beiden traf das zentnerschwere Los, das Reisegepäck von Elton John verladen zu müssen. Gerade rechtzeitig vor dem alliierten Angriff auf den Irak und der damit verbundenen Attentats-Gefahr in England hatte sich Elton für ein paar Wochen ein bescheidenes Ferienpalästchen in Los Angeles gemietet (225.000 Mark im Monat).
,lch weiß, daß ich immer ein bißchen viel Klamotten für den Urlaub einpacke“, gestand der Sänger am Eincheck-Schalter, .aber ich will für jede Gelegenheit das passende dabei haben.“ Offenbar erwartet er sehr verschiedene Gelegenheiten — er gab 41 große Koffer auf.
Mächtig gekoffert haben in den letzten Wochen auch etliche ME/ Sounds-Leser — vor Lachen. Für alle, die unser Jahressonderheft mit dem Zwergerl-Cover noch nicht haben, ein heißer Tip: Wir haben dafür gesorgt, daß auch sie noch was zum Lachen haben und lassen die restlichen SPECIAL 90 noch ein paar Tage im Handel. Die beiden Kinder von Herbert Grönemeyer übrigens fanden ihren Papi so gelungen, daß sie lautstark nach einem Poster forderten (siehe oben). Seitdem ziert das Plakat mit dem Teutonen-Trio das Grönemeyersche Heim in Köln.