Nicki Minaj gründet ihr eigenes Label
Rap und HipHop, wie sie in den USA heute funktionieren, sind ohne Nicki Minaj nicht denkbar. Und die New Yorkerin hat Pläne, um ihren Einfluss noch weiter auszubauen.
Nicki Minaj hat am vergangenen Freitag (3. März) in einer Ausgabe ihres Live-Podcasts „Queen Radio“ verkündet, dass sie ein eigenes Label gegründet hat. Den Namen des Unternehmens verriet sie nicht, dafür gab sie einige Personalien preis.
Als ersten A&R benannte sie ihren langjährigen Kreativ-Partner Patty Lauren alias Paddy Duke, mit dem sie unter anderem gemeinsam Texte geschrieben hat. Mit ihrem Label werde sich Onika Tanya Maraj, wie die Rapperin mit bürgerlichem Namen heißt, allerdings nicht ausschließlich auf HipHop konzentrieren, sondern in verschiedenen Genres operieren. Berichten zufolge stehen bereits vier Künstler*innen unter Vertrag: Nana Fofie, Tate Kobang, Rico Danna and London Hill.
Nicki Minajs Einfluss
In ihrer Show berichtete sie weiterhin, dass es den Gedanken an eine Gründung schon länger gäbe. Es sei ihr jedoch wichtig, sich voll und ganz auf die Karriereentwicklung ihrer Schützlinge konzentrieren zu können. Als Vorbild dafür nannte sie Lil Wayne, der sie 2009 bei seinem Label „Young Money Records“ unter Vertrag nahm. Er hatte ihre Karriere auch schon vorher gefördert und ihr die Möglichkeiten gegeben, sich zu entwickeln.
Dass die Unterstützung der 40-Jährigen der Schlüssel zum Erfolg sein kann, beweist der Fall G Herbo. Er blickte in einem Interview 2021 auf seinen Weg zurück. Maßgeblich für seinen eigenen Erfog sei sein Feature auf Minajs Song „Chi-Raq“ von ihrem 2009 erschienenen Mixtape BEAM ME UP SCOTTY gewesen.
Minaj ist nicht die erste Rapperin, die sich dazu entschieden hat, ihre musikalische Karriere durch eine Tätigkeit innerhalb der Industrie fortzusetzen. Unter anderem haben Lil Kim und Missy Elliott in den 90er-Jahren eigene Label gegründet: „International Rockstar Records“ und „The Goldmind Inc.“. Seitdem hat die Szene jedoch große Veränderungen durchlaufen. Dazu zählt die zeitgenössische, historisch einzigartige Dominanz, die Rapperinnen über die Charts und die Entwicklung der Kultur haben. Angesichts dieses Umstands, für den Minaj in großem Maße mitverantwortlich ist, ist ihrem Schritt auf die Geschäftsebene vielleicht größerer Erfolg vergönnt.
Erfolg, der größer ist als Musik
Kürzlich veröffentlichte das Magazin „Billboard“ eine Liste mit den besten und wichtigsten Rapper*innen aller Zeiten. Minaj belegte den zehnten Platz dieser Aufstellung, Jay-Z den ersten. Beide Platzierungen begründen sich maßgeblich aus dem Einfluss, den die Genannten auf die Gegenwart hatten. Shawn Carter allerdings, der „Roc-A-Fella“- und „Def Jam“-Mogul, sicherte sich seinen Platz an der Spitze vor allem durch die finanzielle und organisatorische Reichweite seiner Handlungen. Mit seinen Labeltätigkeiten verhalf er einigen der heute einkommenstärksten Stars der Szene zu diesem Status, darunter Rihanna und Kanye West. Nicki Minajs Labelgründung könnte, wenn sie so fokussiert vorgeht, wie angekündigt, ihr eigenes Erbe noch einmal bedeutsamer werden lassen.
Die Firma wird als Tochtergesellschaft von „Republic Records“ operieren, wo auch Minaj selbst, durch deren Eigentümerschaft an „Young Money Records“, unter Vertrag steht. Republic gehört wiederum zur „Universal Music Group“.
Am 3. März veröffentlichte die New Yorkerin, kurz vor ihrer Ankündigung, den Song „Red Ruby Da Sleeze“, ihre erste Solosingle seit dem im August 2022 erschienenen „Super Freaky Girl“.